1985

Im Flurbereinigungsverfahren Borgentreich sind in diesem Jahre nur Verhandlungen zur Regelung von Widersprüchen geführt worden, welche dann in einem weiteren Nachtrag im Jahre 1986 zu Zuweisungsveränderungen bzw. zur Erledigung anstehen.

Im Rahmen der Stadtkernsanierung in Borgentreich konnten weitere Straßenzüge in Verbundpflaster erneuert werden, und zwar die Rischstraße mit Zum Risch, die Mühlenstraße mit der Teilfläche zur Kläranlage und die Anbindung an den Neuen Weg und die Kirchstraße, zunächst die Fläche um den Kirchplatz. Die Fläche mit der Anbindung an die Mühlenstraße erhielt eine neue Kanalleitung.

Die Westfälische Ferngasgesellschaft Dortmund (WFG) baute das Gasversorgungsnetz weiter aus. Das Interesse der Grundstückseigentümer an der Gasversorgung wächst immer mehr. Die Bevölkerung wird umweltbewusster.

Der Straßenausbau der Land- und Bundesstraßen in der Gemarkung von Borgentreich wird zügig weiterbetrieben. Die Landstraße 763 nach Bühne konnte nach der Begradigung neu ausgebaut dem Verkehr wieder übergeben werden. Durch Auf- und Abtrag der Trasse wurde eine zügig und gut überschaubare neue Straße geschaffen. Die Landstraße 763 nach Eissen – zunächst bis Gut Aldorpsen – ist als weitere Maßnahme begonnen. Die Wasserversorgungsleitung zu den Kasernen musste umgelegt werden – in den Randbereich der neuen Trasse -. Mit erheblichen Erdarbeiten – Auf- und Abtrag der Trasse – ist begonnen.

Die Umgehung der B 241 ab Landstraße 763 nach Bühne in nördlicher Richtung erhält die ersten Konturen. Enorme Erdarbeiten haben hier begonnen. Bagger, LKW und Raupenfahrzeuge sind im ständigen Einsatz.

Am 26. – 28. April feierte der hiesige Musikverein sein 75-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumskonzert und Tanzveranstaltungen in der Schützenhalle unter guter Beteiligung der gesamten Bevölkerung. Vom Verein ist aus diesem Anlass eine besondere Festschrift über die Vereinsgründung und seine spätere Entwicklung herausgegeben, die fast jeder Haushalt erworben hat. Unter der derzeitigen sehr regen Vereinsführung ist das große Interesse der Jugendförderung besonders hervorzuheben. Viele Jugendliche noch im Schulalter treten dem Verein bei und bringen auf Grund der guten Schulung und Ausbildung auch bei öffentlichen Auftritten beachtliche musikalische Leistungen.

Das gute Einvernehmen zwischen Bundeswehr und Stadt wurde durch die Einladung der 4. Luftwaffendivision (Generalmajor Thiemann) am 15. Mai unter Beweis gestellt. 32 Personen vom Rat der Stadt wurden zum Divisionsstab nach Aurich eingeladen und flogen mit dem Hubschrauber von Borgentreich nach Aurich. Allein der Flug war für viele ein besonderes Erlebnis.

Am 22. Mai besuchte Weihbischof Drewes die kath. Kirchengemeinde im Rahmen einer Firmungsreise. Am 25. Mai wurde im Hohen Dom zu Paderborn Franz-Josef Haverkamp, Sohn der Eheleute Karl und Anni Haverkamp, Steinwegstraße, zum Priester geweiht. Seine Heimatprimiz feierte der Neupriester am 2. Juni in der hiesigen Kirche.

Vom 6. – 8. September veranstaltete die Stadt das diesjährige Stadtfest. An den Festtagen herrschte teilweise orkanartiger Sturm, der das Festzelt wanken ließ. Auch bei kühler, aber trockener Witterung waren die Festtage gut besucht. Eine besondere Attraktion bildete eine holländische Musikkapelle mit Auftritten im Freien, beim Festumzug und im Festzelt, welche mit viel Applaus bedacht wurden. Den Seniorennachmittag gestalteten Soldaten aus der Desenbergkaserne mit einem unterhaltsamen und abwechslungsreichen Programm. Den Abschluss bildete traditionsgemäß ein schönes Feuerwerk auf dem Sportplatz. Besonderen Anklang fanden auch die große Gewerbeausstellung und die Ausstellungen der Schulen auf dem Schulgelände.

Die Handels- und Gewerbebetriebe in Borgentreich hatten sich am 19. November zusammengefunden und eine Werbegemeinschaft gegründet. Erstmals trat diese Werbegemeinschaft in der Zeit vom 6. – 8. Dezember mit einem Weihnachtsmarkt in der Fußgängerzone der Bogenstraße öffentlich auf. In den Straßen der Stadt waren zahlreiche Weihnachtsgirlanden mit Festbeleuchtung angebracht. Sehr zahlreich waren an diesen Tagen die Besucher bei angebotenen Speisen und Getränken. Die Veranstalter waren zufrieden. Kinderprogramm und eine Verlosung gaben einen besonderen Anreiz. Erster Preis war ein tragbares Fernsehgerät, zweiter Preis: Damen- oder Herrenfahrrad, dritte Preis: Damen- oder Herrenarmbanduhr. Die Wiederholung einer solchen Veranstaltung ist in Aussicht genommen.

Britische Truppen führten gegen Ende Oktober im hiesigen Raum durch. In Folge der trockenen Witterung waren die Schäden auf Äckern und Straßen nicht besonders groß. Mit der Entschädigung waren die Geschädigten allgemein zufrieden.

Nach einer günstigen Witterung während der Frühjahrsbestellung brachte der Sommer viel Regen. Am 6. Juni nachmittags und abends brachten starke Gewitterregen teilweise Überschwemmungen. Die Ernte konnte durch Mähdrusch mehr oder weniger nur mit Feuchtigkeitsgehalt eingebracht werden. Dennoch waren die Erträge gut. Die Weiden blieben das ganze Jahr über grün, für das Vieh der Landwirte gab es zu keiner Zeit Futterknappheit. 

1986

1. In diesem Jahre bestimmten umfangreiche Straßenbauarbeiten in einem noch nie erlebten Umfang das Geschehen in Borgentreich. Die Bürger mussten immer wieder neue Straßensperrungen und Umleitungen hinnehmen und es war oft sehr schwierig, Ortsunkundigen einen möglichen Fahrweg durch Borgentreich zu beschreiben. Im Rahmen der Stadtkernsanierung sind die Kirchstraße mit der Anbindung bis zum Osthagen, Straße Zur Specke, Mauerstraße und Hohlstraße in Verbundpflaster ausgebaut worden. Außerdem wurde es erforderlich, ab Kreuzung Marktstraße / Mühlenstraße in die Lehmtorstraße, durch die Hohlstraße, Judenhagen und Neuer Weg eine neue Entlastungskanalisation zu verlegen. Auch wurde in diesem Rahmen der Kirchplatz im Anliegerbereich der Marktstraße neu gestaltet. Die Einfriedungsmauer wurde zurückverlegt, die Eingänge zum Kirchplatz und die Gehwege zur Kirche im Einvernehmen mit der Kirchengemeinde neu angelegt. Das alte Justizgebäude (ein Sandsteinbau als Anbau zum alten Rathaus (Orgelmuseum), gebaut im Jahre 1892) wurde abgerissen, der freigewordene Platz ist als Anlage neu gestaltet.

 

 2. Im Zuge des Modellversuches „Flächenhafte Verkehrsberuhigung“ sind die Durchgangsstraße der B 241 (Emmerkertorstraße, Marktstraße und Mühlenstraße einschließlich Mühlenberg) mit den Anbindungen der Landstraßen im Ortsbereich nach Bühne, nach Natzungen und nach Eissen nach den Planungen des Modellversuches neu ausgebaut und gestaltet worden. Mit diesem Modellversuch sollen Kraftfahrzeuge zu einer mäßigeren Geschwindigkeit im Ortsbereich veranlasst werden. Dafür sind die Fahrbahnflächen im Wechsel in Asphalt und Verbundpflaster und die Fahrbahnbreite auf ein verringertes Normalmaß ausgebaut worden, außerdem wurden auf den Gehweganlagen zur Verschönerung des Ortsbildes Bäume gepflanzt. Die Realisierung dieser umfangreichen Straßenbauarbeiten wurde durch günstige Witterung möglich und war nur mit dem Einsatz von mehreren Unternehmen möglich, die neben den üblichen Baumaschinen auch mehr Arbeitskräfte (oft 60 bis 80 Personen/Tag) insbesondere für Pflasterarbeiten einsetzen mussten und damit einen Beitrag zur Verringerung der Arbeitslosenzahlen leisteten. Die Baumaßnahmen wurden in zwei Bürgerversammlungen erläutert und in der Ausbauart und der Gestaltung sowie der Baumbepflanzungen mit den Anliegern besprochen. Neben den im Ortsbereich laufenden Baumaßnahmen wurde die Landstraße nach Eissen bis Gut Aldorpsen fertiggestellt. Dabei wurde auch den besonderen Bedürfnissen der Bediensteten der Desenbergkaserne zur Anlage eines besonderen Fußgänger-  bzw. Radfahrweges Rechnung getragen.

 

 3. Die Arbeiten an der neuen Umgehung der B 241 wurden ebenfalls weitergeführt. Im Bereich Elensburgerweg / Galgenberg wurde die Straßentrasse planiert und an Über- bzw. Unterführungen im Bereich „Neuer Teich“ (Masch), der Straße nach Muddenhagen und der Straße nach Rösebeck ist mit den erforderlichen Brückenbauwerken begonnen.

 

 4. In diesem Jahre konnte die Stadt zum 10. Male das Stadtfest vom 6. – 14. September veranstalten. Eine besondere Note erhielt dieses Stadtfest durch die Besiegelung der Partnerschaft mit der französischen Stadt Rue, an der französischen Westgrenze in der Picardie an der Sommemündung gelegen. Nach vorangegangenen gegenseitigen Delegationsgesprächen war schnell eine einstimmige Zustimmung zum Abschluss der Partnerschaft gefunden und die Besiegelung durch einen „Verbrüderungseid“ beim diesjährigen Stadtfest in Borgentreich während des Kommersabends am 12. September vereinbart. Aus der Partnerstadt Rue sind aus dem Anlass rund 50 Bürger nach hier gekommen. Einen weiteren internationalen Anstrich erhielt dieses Stadtfest durch die Mitwirkung von Militärkapellen aus Belgien und Großbritannien bei öffentlichen Konzerten und beim großen Festumzug. Aus dem umfassenden Festprogramm mit den Darbietungen der örtlichen Vereine und Schulen, der großen Gewerbeschau und sonstigen Veranstaltungen ist der „Heimatgebietstag der Kreise Höxter und Paderborn“ am 13.9. hervorzuheben, an dem die Heimatpfleger der Gemeinden dieser Kreise teilnahmen.

Durch die Besiegelung der Partnerschaft mit der Stadt Rue hat an den Volkshochschulen der Kursus zur Erlernung der französischen Sprache enorm zugenommen.

 

 5. Im Flurbereinigungsverfahren ist nach der Grundstückszuweisung im Jahre 1982 zur Erledigung von Widersprüchen der zweite Nachtrag vollzogen worden. Über Widersprüche gegen diese Zuweisung bzw. Veränderung entscheidet dann eine Kommission des Landesamtes für Agrarordnung in Münster.

 

 6. Die Freiwillige Feuerwehr veranstaltet aus Anlass des 65-jährigen Bestehens am 26. – 27. April ein Stadtfeuerwehrfest. Es wurden zahlreiche Mitglieder für 35 / 40jährige Mitgliedschaft mit dem goldenen Ehrenzeichen und für 25jährige Mitgliedschaft mit dem silbernen Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes NW ausgezeichnet.

 7. Die Bundeswehr der Desenbergkaserne konnte in diesem Jahr gleich 3 erfreuliche Ereignisse in einem würdigen Rahmen in öffentlichen Veranstaltungen vom 20. – 22. Juni feiern: 30 Jahre „Radarstation Auenhausen“, 25 Jahre „3. Abtg. Fernmelderegiment 33 in Borgentreich“ und 15 Jahre Partnerschaft der 3. Atlg. mit der Stadt Borgentreich. Diese Jubiläen gaben Anlass zu zahlreichen Veranstaltungen in der Desenbergkaserne und in der Stadt Borgentreich mit vielen Ehrengästen der Bundeswehr und der Politik und mit einer guten Beteiligung der Bevölkerung der Stadt. – Das unbeschwerte und gute Verhältnis zwischen Bundeswehr und Stadt zeigt sich immer wieder bei allen sich bietenden Gelegenheiten. So nahmen Abordnungen der Stadt am 26.3. an einem Kommandeurswechsel teil und am 22.7. stattete General Thiemann als Kommandeur der 4. Luftwaffendivision gelegentlich seiner Anwesenheit in der Desenbergkaserne der Stadt einen offiziellen Besuch ab.

 

8. Die katholische Kirchengemeinde konnte in diesem Jahre ihr 150jähriges Kirchweihfest begehen. Am 11. Oktober fand aus diesem Anlass eine Bischofsmesse mit Erzbischof J.J. Degenhardt aus Paderborn statt. Die Jungpriester aus Borgentreich hatten für diesen Tag für eine besondere Überraschung gesorgt. In Eigeninitiative hatten diese für eine neue Glocke Spenden gesammelt und die Glocke rechtzeitig anliefern können. Der Erzbischof konnte diese Glocke am gleichen Tage weihen. Danach wurde sie im Glockenturm der Kirche installiert. Sie soll ein Ersatz für die im Jahre 1942 entfernte und vermutlich für Kriegszwecke eingeschmolzene Glocke sein.

 

9.  Am 13. September konnten die Eheleute Otto und Franziska Langowski, Westring Nr. 11, das Fest der „Diamantenen Hochzeit“ feiern.

 

10.  Im Herbst d. J. führten Truppen von belgischen und englischen Nato-Einheiten Manöver mit Panzern durch. Die Durchfahrt von Fahrzeugen durch die Ortslage war wegen der Bauarbeiten untersagt. Die Flurschäden hielten sich hier bei trockener Witterung in einem erträglichen Rahmen.

 

11. Für die Landwirtschaft war es ein Jahr mit guter durchschnittlicher Ernte. Mit der Frühjahrsbestellung konnte etwa Mitte April begonnen werden. Das Wintergetreide hatte den Winter ohne Schäden überstanden und stand gut. Mit der Ernte mit Mähdrusch konnte Anfang August begonnen werden und dauerte den ganzen Monat. Zu Beginn und zum Ende der Körnerernte war eine umfangreichere Nachtrocknung erforderlich. Die Kornpreise lagen gegenüber dem Vorjahr etwas niedriger – veranlasst durch EG-Bestimmungen. Für eine bessere Fruchtfolge werden vermehrt Raps und auch Erbsen und Bohnen angebaut

1987

1.    Der Bundestagsabgeordnete Landwirt Meinolf Michels aus dem Stadtteil Großeneder der Stadt Borgentreich – auch dort Ortsvorsteher – wurde am 25.1. durch Direktwahl in seinem Wahlkreis erneut in den Deutschen Bundestag gewählt.

 

2.    Im Zuge der Ortssanierung wurden in diesem Jahre folgende restlichen Arbeiten erledigt:

In der Neutorstraße im Bereich des Anschlusses zum Schulgelände und der Emmerkerbruchstraße wurden Pflasterungen auf den Straßen und Bürgersteigen und die Neugestaltung des Bushalteplatzes und die Herstellung von Grünanlagen mit Baumgruppen ausgeführt. Neben einer besseren Gestaltung des Straßenbildes sollte auch eine Verbesserung der Verkehrssicherheit für den Schulbetrieb erreicht werden.

Im Bereich der Bogenstraße an der Einmündung der Hügelstraße wurden Pflasterarbeiten und die Neugestaltung des Brunnenplatzes ausgeführt.

Am 30.6. wurden die fertiggestellten Ortsdurchfahrten der B 241 mit Emmerkertorstraße, Marktstraße und Mühlenstraße und der L 763 mit der Lehmtorstraße im Beisein von Vertretern des Bundes und des Landes NW offiziell dem Verkehr übergeben.

 

3.    Der weitere Ausbau der Umgehung der B 241 wurde zügig betrieben. Die vorgesehene Straßentrasse nimmt langsam Formen an, und die Brückenbauwerke an der Straße nach Rösebeck, der Straße nach Muddenhagen (Ziegeleiweg) über das Maschtal (Neuer Teich), über den Elensburgerweg und über den 1. Galgenbergweg und auch an der Gemarkungsgrenze nach Borgholz werden soweit fertig. Es ist erst jetzt zu sehen, welche enormen Erdbewegungen durch Auf- und Abtrag noch erforderlich sind. Die Straße soll Ende 1988 fertig sein.

 

4.    Beim Kreiswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ wurde die Stadt in ihrem Größenbereich Kreissieger und erhielt dafür eine Siegprämie von 1800,- DM. Beim anschließenden Landeswettbewerb erhielt die Stadt die Bronze-Plakette. Die Auszeichnung wurde am 12.9. in Attendorn durch den Minister für Landwirtschaft und Forsten des Landes NW ausgehändigt und war mit einer Zuwendung von 1000,- DM verbunden.

 

5.    Der gute Kontakt mit der Bundeswehr wurde mit verschiedenen Geselligkeiten gepflegt. Besonders ist zu erwähnen, dass Generalleutnant Eberhard Eimler, ranghöchster Offizier der Luftwaffe, am 25.1. die Stadt besuchte und sich in das „Goldene Buch“ der Stadt eintrug.

 

6.    Mit der Partnerstadt Rue in Frankreich wurden die begonnenen Kontakte weiter gepflegt. Für die Zeit vom 18. bis 21.6. war der Termin für die Unterzeichnung der zweiten Ausfertigung der Partnerschaftsurkunde in Rue abgestimmt. Über 70 Personen reisten von hier nach Rue, wo dann am 19.6. in einem feierlichen Rahmen die Unterzeichnung für die Stadt Rue von Bürgermeister Charles Deloges und dem Vorsitzenden des französischen Freundschaftskomitees Herrn Michel Lacaille und für die Stadt Borgentreich von Bürgermeister Adolf Gabriel und von Stadtdirektor Bernh. Willim erfolgte. Der freundliche Empfang und die freundschaftlichen Kontakte während der Tage war für alle ein besonderes Erlebnis. Von beiden Seiten wurde der Wunsch geäußert, dass diese Tat wirkliche Früchte bringen möge, die der Städtefreundschaft und der Völkerverständigung diene.

 

7.    Das diesjährige Stadtfest fand vom 5. bis 13. September statt. Es gab wieder ein vollgefülltes Programm mit der Beteiligung aller Vereine, Schulen und Kindergärten im Stadtbereich und einer ansprechenden Gewerbeschau. Das Fest ist immer wieder für die ganze Stadt ein beliebter Treffpunkt und ein frohes Erlebnis. Den Abschluss gestalteten die Freiw. Feuerwehren aus Lamerden und Borgentreich mit gut vorgetragenen Wasserspielen.

 

8.    Der Winter brachte im Anfang des Jahres oft große Kälte bis zu -15° und dazwischen wieder Tauwetter mit Sonnenschein, Schnee, Wind und Regen und viel Glatteis. Er dauerte bis Ende März. Anfang April begann herrliches Frühlingswetter, jedoch kam schon bald viel Regen, auch den ganzen Sommer über. Für die Feld- und Gartenarbeiten mussten die schönen Sonnentage voll und schnell genutzt werden. Nach einem schönen Herbst folgte bis zum Jahresende mildes und trockenes Winterwetter.

 

1988

1.    Auf Antrag der Stadt wurde im Rahmen der Flurbereinigung und Grundstückszusammenlegung auf dem Gelände der Stadt der „Neue Teich“ (gegenüber vom Freibad) – Mühlenbachtal – unter Ausnutzung des Mühlengrabens ein Feuchtbiotop mit Teichanlagen, Sumpfgelände, mit Anpflanzungen und einem Stau- und Überlaufbauwerkgeschaffen und fertiggestellt. Das früher als Wiesen und Viehweiden intensiv genutzte Gelände soll damit in ein Stück „Urlandschaft“ zurückverwandelt werden. Es soll dem Insekten- und Vogelschutz dienen. Viele durch intensive Nutzung ausgerottete Wildkräuter können hier wieder beheimatet werden. Die Anlage erforderte einen Kostenaufwand von rd. 350 000,- DM und wurde zu 80% aus Mitteln der Flurbereinigung und zu 20% von der Stadt finanziert.

 

2.    Am 20. Oktober konnte die neue B 241 mit dem Teilstück der Umgehung von Borgentreich und Lütgeneder ab der Straßenkreuzung von Bühne nach Natzungen bis hinter Lütgeneder zur Straßenabzweigung nach Dössel auf einer Länge von 9,2 km und mit einem Kostenaufwand von rd. 23,2 Mill. DM dem Verkehr übergeben werden. Vertreter des Bundes, des Landes NW, des Kreises Höxter, der Stadt Borgentreich, des Landesstraßenbauamtes und der Bauunternehmungen waren zahlreich erschienen. Zur Feierstunde der Verkehrsfreigabe hatten sich diese in der hiesigen Gemarkung „Am Galgenberg“ (Hochbehältergrundstück) versammelt. Am Böschungsrand wurde hier eine junge Eiche gepflanzt. Seit der Verkehrsfreigabe der Umgehung hat sich der Durchgangsverkehr durch Borgentreich wesentlich verringert. So ist mit dieser Baumaßnahme das Gesamtkonzept der „Flächenhaften Verkehrsberuhigung“ verwirklicht worden.

 

3.    Am 21.4. konnte die Kreissparkasse Höxter – Zweigstelle in Borgentreich – ihr neues Kassengebäude in der Marktstraße beziehen. Das Gebäude wurde nach den Planungs- und Neuordnungsvorschlägen für den Bereich Marktstraße / Bogenstraße aus dem Jahre 1981 gebaut.

 

4.    Die evangelische Kirchengemeinde trat in diesem Jahre mit folgenden Besonderheiten an die Öffentlichkeit:

1)    Am 20.3. wurde Frau Pfarrerin Christina Ziemssen neu eingeführt, nachdem Pfarrer Gräber aus Altersgründen aus dem Amt ausgeschieden war.

2)    Am 27.11. feierte die Kirchengemeinde das 110jährige Bestehen der Kirche und das 30jährige Bestehen der Kirchengemeinde (ab 1.1.59). Davor gehörten die evangelischen Christen von Borgentreich zur Kirchengemeinde Peckelsheim.

 

5.    Am 21.6. wurde Bernd Conze, Sohn der Eheleute Günter und Margret Conze (geb. Robrecht), aus Borgentreich im Dom zu Paderborn zum Priester geweiht. Seine Heimatprimiz feierte er hier am 29. Mai.

 

6.    Am 21. September erhielt die Stadt Besuch vom Divisionskommandeur der 4. Luftwaffen-Division General Karl Sasse, der sich hier in das „Goldene Buch“ der Stadt eintrug.

 

7.    Einen Wechsel gab es in der Leitung der hiesigen Realschule. Herr Doktor Knoke ging von hier nach Beverungen und Herr Heinz Niggemeier, gebürtig aus Ossendorf, wurde am 18.11. eingeführt.

 

8.    Das diesjährige Stadtfest wurde bei herrlichem Wetter vom 3. bis 11. September gefeiert. Aus der Partnerstadt Rue waren rd. 80 Personen erschienen. Besonders eindrucksvoll war der große Festumzug am Sonntag (11.9.) mit einer sehr guten Beteiligung aller Vereine, Schulen und Kindergärten und einigen Tausend Schaulustigen. Das Fest war ein voller Erfolg.

 

9.    Die Witterung war ausgesprochen günstig. Erst Ende Februar / Anfang März gab es Schnee und Frost. Danach konnte bei gutem Wetter die Garten- und Feldarbeit erledigt werden. Der späte Frühling und Anfang Sommer waren sehr trocken, sodass auf kargen Tonböden das Korn kaum wuchs und frühreif wurde. Auf diesen Feldern gab es Ernteerträge um 10 Ztr./Morgen. Auf guten Böden war die Ernte auch gut und konnte bei trockenem Wetter gut eingebracht werden. Ende Nov. / Anfang Dezember gab es dann den ersten Wintereinbruch mit Schnee, Frost und Straßenglätte. Danach bis zum Jahresende hatten wir ein sehr mildes und trockenes Winterwetter.

1991

1.    Stadtdirektor Willim hat mit Antrag vom 2.9. um die vorzeitige Entlassung aus dem Dienst bei der Stadt zum 30.9. gebeten, weil er ab 1.10. bei der vom Kreis Höxter neu gegründeten Wirtschaftsförderungsgesellschaft die Stelle eines Geschäftsführers übernimmt. Seit dem 1.4.1980 war Herr Willim hier als Stadtdirektor tätig und hat mit viel Engagement und stets gutem Einvernehmen mit dem Rat der Stadt und den Bediensteten die Verwaltung geführt. Aus dem Grunde beschloss der Rat, das berufliche Fortkommen von Herrn Willim zu fördern und seinem Antrag zuzustimmen. Gleichzeitig wurde ihm Dank und Anerkennung für die geleistete Arbeit ausgesprochen. Die Stelle des Stadtdirektors soll öffentlich ausgeschrieben werden.

 

2.    Mit der Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland am 8.11.89 begann in allen Staaten Osteuropas die politische Wende zur Demokratie mit dem Bestreben, auch marktwirtschaftliche Verhältnisse einzuführen. Großen Anteil an der Umwandlung hatte die Führung der UDSSR (Union der sozialistischen Sowjetrepubliken), die nach 70 Jahren Kommunismus wieder in die früheren Einzelstaaten zerfiel. Dieses weltpolitische Ereignis veranlasste den Westen, die Verteidigungspolitik in der Nato zu ändern. Das Feindbild des kommunistischen Ostens bestand nicht mehr. Die Änderung bewirkte eine erhebliche Verringerung der Streitkräfte (auch der deutschen Wehrmacht) und traf auch die hier stationierte Radarführungsabteilung 15 in der Desenbergkaserne, von der die ersten Anzeichen einer Auflösung bekannt wurden. Damit würden hier rd. 150 zivile Arbeitsplätze betroffen. Der Rat der Stadt befasste sich mit dieser Situation eingehend und entschied, sich bei einflussreichen Personen der Bundeswehr und bei Bundestagsabgeordneten für die weitere Nutzung der Kaserne und den Erhalt der Arbeitsplätze einzusetzen.

 

3.    Das im Jahre 1958 großzügig mit Umwälz- und Filteranlage erneuerte Freibad ist reparaturbedürftig geworden, weil bei der Wasserumwälzung zu hohe Wasserverluste entstanden. Nach reiflicher Prüfung hat sich der Rat auch für eine Beckenerneuerung entschieden. Das Badebecken wurde mit einer Edelstahlwanne erneuert, die Umwälzleitungen wurden erneuert. Der Kostenaufwand betrug 1 480 000,- DM. Das Land und der Kreis gaben dazu einen Zuschuss von 200 000,- DM.

 

4.    Im Jahre 1936 hatten sich alle Rindviehhalter in einem Bullenhaltungsverein zusammengeschlossen, dem im Stadtgebiet die Vatertierhaltung oblag. In den Blütezeiten zählte dieser Verein über 170 Mitglieder. Die angeschafften Bullen waren auf 4 bis 5 Deckstationen verteilt. So konnten gute Vererber zur Vermeidung von Inzucht oft ausgetauscht werden. Durch die Agrarreform mit dem Übergang zu einer Intensivhaltung auch beim Rindvieh wurde die Mitgliederzahl immer geringer, bis zuletzt nur noch 7 Mitglieder dem Verein angehörten. Auch diese schlossen sich der künstlichen Besamung der Muttertiere an. Die Vereinsauflösung musste erfolgen. Im Mai dieses Jahres wurde die Auflösung beschlossen. Das bare Vereinsvermögen von 6 500,- DM wurde dem Musikverein für eine Erweiterung des Vereinshauses im Schulhagen zur Verfügung gestellt.

 

5.    Mit dem Austausch der Partnerschaftsurkunde zwischen Borgentreich und Rue in Frankreich hatte sich hier „der Freundschaftsverein für internationale Beziehungen Borgentreich e.V.“ gegründet mit dem Ziel, die mit der Partnerschaft beurkundete Verbrüderung auf Dauer mit Geist und Leben zu erfüllen. Im Rahmen dieser Kontaktpflege fuhren von hier rd. 60 Personen nach Rue, die in guter Freundschaft schöne Stunden verbrachten (vom 14. – 16.6.).

 

1992

Joachim Ohlrogge
Joachim Ohlrogge

1.    Stadtrat W. Schilling hatte aus persönlichen Gründen seine öffentlichen Ämter als Stadtrat und Ortsheimatpfleger Ende des Vorjahres niedergelegt. Als Stadtrat folgte ihm aus der Reserveliste der CDU Herr Johannes Stiens, Am Rathaus, der in der Sitzung am 28.1. als neuer Stadtrat eingeführt wurde. Zum neuen Ortsheimatpfleger wurde für die Dauer der Wahlperiode des Rates Herr Heinrich Rücker, Steinweg, gewählt.

 

2.    Neuwahl des Stadtdirektors

Auf die öffentliche Ausschreibung waren 25 Bewerbungen eingegangen. Nach dem Ausleseverfahren und der persönlichen Vorstellung der in engere Auswahl genommenen Bewerber wurde in der Ratssitzung am 17.3. der bisherige Stellvertreter des Stadtdirektors Herr Joachim Ohlrogge für die Amtszeit von 8 Jahren zum neuen Stadtdirektor gewählt. Die Ernennungsurkunde wurde ihm im Beisein zahlreicher Ehrengäste am 12.5. ausgehändigt.

 

3.    Frau Annemarie Haunhorst war im Dienste der Stadt als Leiterin des Orgelmuseums tätig und ist Rentnerin geworden. Nachdem auch ihr Ehemann Gottfried Haunhorst als Regionalkantor und Organist der katholischen Kirchengemeinde in den Ruhestand versetzt worden ist, ergab sich für Frau Haunhorst der Wegzug von hier zu ihrem Sohne. Für die Neubesetzung der Stelle des Museumsleiters erfüllte der von der Kirchengemeinde neu eingestellte Regionalkantor und Organist Jörg Krämer alle erforderlichen Voraussetzungen. Mit ihm und seiner Anstellungsbehörde wurde die Mitübernahme des Leiters des Orgelmuseums vereinbart. Die Stadt übernimmt einen Anteil der Entlohnung.

 

4.    Die Abfall- und Müllentsorgung ist allgemein zum großen Problem geworden. Nach Jahren wird jetzt erkannt, dass aus allen Deponien durch Verrotten und Zersetzen erhebliche Giftstoffe freigesetzt werden, die zu Grundwasserschäden und mit aufsteigenden Dämpfen zu Krankheitserregern (Krebs) führten. Aufarbeitungen und unschädliche Entsorgungsmaßnahmen mit hohem Kostenaufwand für diese Altanlagen wurden erforderlich. Diese Erkenntnis führte bei den verantwortlichen Stellen zum Umdenken in der Abfallentsorgung mit dem Schwerpunkt der Abfalltrennung.

a)    Alle Giftstoffe enthaltenden Abfälle müssen einer besonderen Entsorgung unterworfen werden, insbesondere aus Chemiebetrieben, Batterien und ähnliche Abfälle mit giftigen Anteilen von Blei, Kadmium, Quecksilber, Spritzmittel der Landwirtschaft, Kühlmittel aus Truhen, Öle und Fette.

b)   Abfälle aus Haushaltungen sollen so weit möglich der Wiederverwertung zugeführt werden (Recycling im Rahmen des Dualen Systems) z.B. Altpapier, Glas, Blech, Eisenschrott.

c)     Organische Abfälle aus Küche und Garten, Sträucher sollen zur Humusbildung kompostiert werden. Damit wird das Abfallvolumen für Deponien erheblich verringert. Für die getrennte Abfallsammlung werden jährliche Sammeltermine eingeführt.

 

5.    Dem Regierungspräsidenten obliegt aufsichtsbehördlich die Abfallentsorgung mit der Bereitstellung von Deponiegelände und Entsorgungsmaßnahmen. Nach seinen Bedarfsberechnungen ist ein Bedarf für Giftmülldeponiegelände vorhanden. Dafür werden auch in unserem Stadtbereich auf ausgesuchten Flächen Probebohrungen für eine Untergrunduntersuchung angeordnet, z.B. „Am Vate-Natzungerstraße“, „Im Tödt, bei der Windmühle“, „Hohenfelder Linde bei Bühne“, „Körbecker Bruch, Raum Körbecke“ und „Im Stubbig bei Lütgeneder“. Diese beabsichtigten enormen Eingriffe in die Bördelandschaft bringen betroffene Grundstückseigentümer, aber auch Personen, die sich dem Landschaftsschutz und der biologischen Landwirtschaft verschrieben haben (mehrheitlich in der Partei der „Grünen“ organisiert) auf den Plan, die sich in einer Bürgerinitiative (BI) mit dem Ziel der Verhinderung solcher Maßnahmen zusammenschlossen. Die ersten Maßnahmen dieser BI waren die Information der gesamten Bevölkerung durch Zeitungsberichte, große Hinweisschilder an vielen Feldscheunen und innerhalb der Orte, Protestmärsche und Zusammenkünfte, Aufstellen von Mahnkreuzen bis zu direkten Verhandlungen auf Regierungsebene. Dazu wurde auch die Beteiligung der Stadt und der angrenzenden Gemeinden in Hessen erwirkt. Bis zum Jahresende waren sichtbare Erfolge noch nicht erreicht.

 

6.    Mit der Öffnung der Staatsgrenze nach Osten nahm der Zustrom von Einwanderern aus den verschiedenen Staaten, z.B. Polen, Russland, Ungarn, Jugoslawien, Türkei, sogar Pakistan usw., erheblich zu, die sich als politisch Verfolgte, Arbeitssuchende, Rückkehrer als Auslandsdeutsche usw. bezeichneten und hier Asylantrag stellten. Die Zahl ging in die 100tausende. Nach der Aufnahme in Durchgangslagern wurden diese Personen Städten und Gemeinden zur Unterbringung zugeteilt (fast ähnlich wie zum Kriegsende 1945). Auch Borgentreich erhielt diese Asylanten zugewiesen und konnte zunächst auf private Wohnungen zurückgreifen. Nachdem diese Möglichkeit erschöpft war, entschloss sich die Stadt zum Ankauf eines Unterbringungsheimes in Fertig-Bauweise für 48 Heimplätze und stellte dieses im östlichen Teil des Gewerbegebietes am Siekweg auf. Der Kostenaufwand betrug 405 700,- DM.

 

7.    Im Rahmen der Kontaktpflege mit der Stadt Rue war der Bürgermeister von Rue mit rd. 40 Personen hier zu Gast. Feierlicher Anlass dieses Besuches war die Neubenennung der Straßen im Schulgelände mit „Platz der Stadt Rue“ und die Enthüllung eines aufgestellten Gedenksteines auf dem Schulplatz mit der Aufschrift „Place de Rue“ mit dem Datum der Verbrüderung als dauerhaftes Mahnmal.

 

8.    Der Landwirt Lorenz Bartoldus und seine Ehefrau Maria konnten am 13.7. bei noch guter Gesundheit das Fest der Diamantenen Hochzeit feiern.

1993

1.    Mit Beginn des Jahres wurden klare Verhältnisse über die weitere Nutzung der Kaserne geschaffen. Die Radarführungsabteilung 15 soll endgültig aufgelöst werden. Die Radaranlagen Auenhausen werden danach von einer kleinen Einheit von ca. 40 Mann gepflegt und gewartet. Die endgültige Auflösung soll nach Plan am 30.9. vollzogen sein. Mit diesem Datum werden auch die Zivilarbeiter entlassen. Für diese wird ein Sozialplan erstellt, um übermäßige Härten zu vermeiden. Es werden der Übergang in die private Wirtschaft gefördert, die Beschäftigung vorübergehend bei der Standortverwaltung Höxter angeboten und für Personen über 55 Jahren der vorzeitige Ruhestand angeboten.

 

2.    Nach der Entscheidung des Verteidigungsministers besteht für die weitere Nutzung der Kaserne für die Bundeswehr kein Bedarf. Die zuständigen Stellen sind angewiesen, den gesamten Komplex von rd. 32 Morgen mit allen Gebäuden für die zivile Nutzung anzubieten. Die Stadt ist ebenfalls an einer baldigen Nutzung interessiert und stellt sich für Vermittler- und Beraterdienste zur Verfügung.

 

3.    Das Zusammenleben der Soldaten mit der Bevölkerung war von Beginn an, seit 1954 mit englischen Soldaten und etwa 1958 mit den ersten Soldaten der Bundeswehr, von gutem Einvernehmen geprägt. Deutsche Soldaten wurden in den Rat der Stadt Borgentreich gewählt oder schlossen sich den örtlichen Vereinen an. Bei öffentlichen Veranstaltungen, Festumzügen, Volkstrauertag usw. zeigte sich besonders die echte Gemeinschaft. Zu erwähnen sind auch die vielen Veranstaltungen in der Kaserne mit „Tag der offenen Tür“, Zusammenkünfte im Offiziers- oder Unteroffiziersheim mit der Zivilbevölkerung. Zum 20-jährigen Bestehen am 6.5.81 trat die Bundeswehr mit einer Jubiläumsveranstaltung öffentlich auf und gab eine Denkschrift heraus. Das Fest war ein voller Erfolg. Noch heute wohnen in den Ruhestand versetzte Soldaten als Bürger hier. Nachdem nun die Kasernenauflösung zum 30.9. beschlossene Sache ist, wollte die Abteilung letztmalig für alle Bürger der Stadt und der Patengemeinden am 11.3. auf dem hiesigen Schulplatz mit dem „großen Zapfenstreich“ auftreten. Anwesend war dabei der Brigadegeneral H. Jürgen Weber aus Aurich, der sich in das „Goldene Buch“ der Stadt eintrug. Neben dem Bürgermeister Gabriel und Stadtdirektor Ohlrogge nahmen viele Soldaten, besonders die, die hier schon früher Dienst taten und einige tausend  Bürger aus Borgentreich und Umgebung mit viel Applaus an den Veranstaltungen teil. Die Musikkapelle kam eigens aus Berlin und bestand ausschließlich aus Soldaten der früheren „Nationalen Volksarmee“. Damit sollte auch die Integration der Soldaten des Ostens bekundet werden.

 

4.    Am 30.9. wurde die Desenbergkaserne endgültig geschlossen. Der letzte Kommandeur Helmut Brand vollzog die Räumung mit dem Einholen der Truppen- und Bundesflagge.

 

5.    Die im Vorjahr gegründete Bürgerinitiative (BI) musste mit ihrem bisherigen Konzept einsehen, dass so gegen die geplante Giftmüll-Deponie weiter nicht erfolgreich vorgegangen werden kann. Um die Regierung zu überzeugen, sind gut untermauerte sach- und fachliche Argumente erforderlich. Zusammen mit der Stadt und den hessischen Nachbargemeinden wurde als Rechtsbeistand Rechtsanwalt Prof. Dr. Werner Hoppe aus Münster engagiert, der dann eine entsprechende Resolution verfasste, die dem Umweltminister des Landes NRW, allen hiesigen Bundes- und Landtagsabgeordneten und den Nachbarstädten zugestellt wurde. Eine Entscheidung lag bis zum Jahresende noch nicht vor. Die Regierung wurde zum Überprüfen veranlasst.

 

6.    Das Eltwerk der Stadt hat im Osthagen eine neue Übergabestation der Stromversorgung gebaut und mit neuem Messfeld, Schaltungen, Absicherungen für einfachere Bedienung ausgerüstet. Damit wurde die alte Gebäudestation, die aus den Anfängen der Elektrifizierung durch die EAM etwa um 1922 stammt, abgeschaltet, die zunächst noch als Baudenkmal erhalten werden soll.

 

7.    Das Ehepaar Johannes Flotho und Anna, geb. Bartoldus, am Mühlenberg, konnte am 16.5. die Diamantene Hochzeit feiern.

 

8.    Die Witterung war in diesem Jahre günstig mit ausreichendem Regen und einem schönen Sommer mit viel Sonne. Die Ernte war entsprechend gut. Im November / Dezember kam dann viel Regen, der an den großen Flüssen zu Hochwasser- und großen Überschwemmungsschäden in vielen Städten führte.

 

1994

1.    Die erste Kläranlage für Borgentreich war im Jahre 1965 im Mühlental (genannt Kälberkamp) gebaut worden. Nach 30 Jahren Betriebszeit waren die Inneneinrichtungen erneuerungsbedürftig geworden.

Inzwischen sind durch wesentliche technische Verbesserungen die Richtwerte für die Schmutzwasserreinigung und für Klärschlammaufbereitung erheblich angehoben. Die damit verbundenen technischen Anlagen sind für Kleinkläranlagen unserer Größenordnung nicht finanzierbar. Der Rat der Stadt hat sich aus dem Grunde dahin entschieden, ein großes Gemeinschaftsklärwerk für 12000 Einwohnergleichwerte zusammen mit der Stadt Warburg im Eggeltal bei Daseburg zu bauen und an dieses Klärwerk Borgentreich und die Stadtteile Körbecke, Rösebeck, Lütgeneder und Großeneder und von Warburg die Stadtteile Dössel und Daseburg anzuschließen. Für diese Anschlussnehmer kann zum neuen Klärwerk günstig die Zubringerleitung verlegt werden. Die neuen Gesamtanlagen sind zum Ende des Vorjahres fertig geworden. Das alte Klärwerk in Borgentreich wurde ab 1.1.94 außer Betrieb gesetzt.

 

2.    Die Standortsuche für eine Sonder-Giftmüll-Deponie wurde von der Landesregierung eingestellt, weil nach neuesten Erkenntnissen und Berechnungen kein neuer Geländebedarf mehr besteht. Die neu festgestellten Abfallmengen nach der gut angelaufenen Abfalltrennung haben wesentlich zu dieser Entscheidung beigetragen.

 

3.    In Borgentreich wurde ein neuer „Verein  der Freunde und Förderer der Johann-Patroclus-Möller-Orgel und des Orgelmuseums Borgentreich e.V.“ gegründet. Seine Aufgabe besteht im Erhalt der weltweit größten Springladenorgel in unserer Pfarrkirche und in der Unterstützung der zukünftigen Arbeit im Orgelmuseum. Zunächst will der Verein die Restaurierung der Orgel unterstützen. In der Gründungsversammlung erklärten 30 Mitglieder den Beitritt.

 

4.    Die Schülerzahl in der Grundschule ist stark angestiegen. Um für weitere Jahre den Raumbedarf zu sichern, waren 4 Klassenräume und ein Mehrzweckraum an den alten Klassentrakt angebaut worden. Zum Schulbeginn waren die Räume fertig und wurden nach einer kleinen Feier in Benutzung genommen.

 

5.    Der Männergesangverein „Arion“ veranstaltete aus Anlass seines 95-jährigen Bestehens am 24.9. mit vielen Freunden und Nachbarvereinen einen schönen Abend mit Volksliedern. Die vollbesetzte Halle dankte mit viel Applaus und guter Stimmung.

 

6.    Am 16.10. fanden allgemeine Neuwahlen für die Stadtparlamente und für den Deutschen Bundestag statt. Im Stadtteil Borgentreich wurden für den Rat der Stadt Borgentreich in 4 Wahlbezirken die aufgestellten Kandidaten der CDU direkt gewählt und zwar Werner Dürdoth, Helmut Hillebrand, Bernhard Kösters und Johannes Stiens. Über die Reserveliste kamen von hier in den Stadtrat von der SPD Frau Angela Schröder, Hubertus Eikenberg und Gerhard Fögen, von der CWG Karl-Heinz Bartoldus und von den „Grünen“ Albert Fögen. Von 33 Ratsmitgliedern im Rat der Stadt kommen 9 aus dem Stadtteil Borgentreich. Aus Alters- und Gesundheitsgründen hatten mehrere bisherige Ratsmitglieder, auch Bürgermeister Gabriel, auf die Kandidatur verzichtet.

 

7.    In den Deutschen Bundestag wurde wieder im Wahlkreis Höxter der bisherige Abgeordnete Meinolf Michels aus dem Stadtteil Großeneder direkt gewählt (CDU).

Günter Niggemann
Günter Niggemann

8.    Zum 3.11. hatte der noch amtierende Bürgermeister Gabriel zur konstituierenden Sitzung des neu gewählten Rates der Stadt eingeladen. Dazu wurden 14 aus dem alten Rat ausgeschiedene Mitglieder eingeladen. In dieser Sitzung wurde zum neuen Bürgermeister Herr Günter Niggemann aus Manrode (CDU) gewählt. Seine Stellvertreter wurden Herr Helmut Simon (SPD) aus Bühne und Herr Karl-Josef Lotze (CDU) aus Natzungen. Zum Schluss der Sitzung sprach der neue Bürgermeister allen ausgeschiedenen Ratsmitgliedern Dank und Anerkennung aus und überreichte allen ein Glas-Relief-Bild mit Motiven der Stadt Borgentreich.

 

9.    Am 23.11. hatte der Rat der Stadt beschlossen, dem langjährigen Bürgermeister Adolf Gabriel das „Ehrenbürgerrecht“ zu verleihen und ihm die Ehrenurkunde in einer besonderen Feierstunde zu überreichen. Damit sollten seine großen Verdienste um die Stadt Borgentreich gewürdigt werden. Im Rat der Stadt war Gabriel von 1966 bis 1969 und nach der kommunalen Neugliederung vom 4.5.75 bis zum 22.11.94, davon vom 21.5.75 bis 4.2.81 stellvertretender Bürgermeister und danach bis 22.11.94 Bürgermeister der Stadt Borgentreich. In dieser Zeit hat er es in seiner ihm angeborenen, ruhigen, ausgeglichenen, überlegenen und humorigen Art verstanden, friedlich den Zusammenschluss der neuen Stadt zu erreichen. Außerdem versah er ab 1.8.75 bis 22.11.94 die Aufgaben eines Ehrenbeamten als Ortsvorsteher in Borgentreich. Aber nicht allein die Kommunalpolitik zählte zu seinen öffentlichen Ämtern. Zum Schöffen wurde er berufen und zwar vom 1.1.72 bis 31.12.74 beim Amtsgericht in Paderborn und 9 Jahre beim Landwirtschaftsgericht des Amtsgerichtes Warburg. Nicht weniger engagiert war er führend in landwirtschaftlichen Berufsorganisationen als Ortslandwirt und Vorsitzender des landwirtschaftlichen Ortsvereins. Dazu war er im Vorstand der Volksbank Borgentreich (früher Spadaka) und der Molkereigenossenschaft. Mit all diesen öffentlichen Ämtern hat sich Gabriel um die Stadt Borgentreich verdient gemacht. Erstmals in der Geschichte der Stadt Borgentreich wurde ihm die höchste Auszeichnung der Stadt, das Ehrenbürgerrecht, verliehen, eine wohlverdiente Auszeichnung.

 

10.  Zum neuen Ortsvorsteher von Borgentreich wurde der Stadtrat und Landwirt Bernhard Kösters, Mühlenstraße, gewählt.

 

11.  Zum neuen Ortsheimatpfleger wurde Wolfgang Holtkotte, Überm Hofe 15, gewählt.

 

12.  Das diesjährige Stadtfest wurde vom 9. bis 11. September im üblichen Rahmen auf dem Schul veranstaltet. Im Rahmen der Eröffnungsfeier fand ein Westfälischer Abend unter Mitwirkung des Musikvereins Borgentreich statt. Bei herrlichem Wetter waren das Fest und der große Festumzug mit über 1000 Besuchern ein voller Erfolg.

 

13.  Die Witterung war allgemein günstig. Nach einem schönen Frühjahr mit ausreichend Wärme und Regen folgte ein herrlicher Sommer mit viel Sonne und günstiger Witterung. Die Ernte war entsprechend gut und konnte bis Mitte August trocken eingebracht werden.

 

1995

1.    Am 21. März wurde in der Gaststätte „Zur Krone“ der Borgentreicher Infokanal gegründet. Die Wahlpartie am 16. Oktober 94 war die Premiere: Erstmals flimmerte eine lokale Sendung „live“ über die Borgentreicher Bildschirme. Nun wurde das Ganze in einen rechtlichen Rahmen gepackt, wie es das Landesrundfunkgesetz verlangt. Zum ersten Vorsitzenden des 12 Mitglieder starken Vereins wurde Lüder Stahlmann gewählt, sein Stellvertreter Peter Werthmann. Zur Zeit kann in ca. 700 Haushalten der Infokanal empfangen werden.

 

2.    Lange schon haben Orgelfreunde und Musikliebhaber des berühmten Borgentreicher Instruments auf sie gewartet. Auf der neu eingespielten CD der Johann-Patroclus-Möller-Orgel wurde der aktuelle musikalische Zustand vor der geplanten Restaurierung festgehalten. Bereits im Oktober 1990 hatte es eine CD gegeben, die jedoch auf Aufnahmen der sechziger Jahre basierte und mit den heutigen technischen Möglichkeiten nicht vergleichbar ist. Die Orgelstücke wurden vom Regionalkantor Jörg Krämer im September 94 gespielt, wozu die Straßen um die Kirche wegen des Autolärms gesperrt wurden.

 

3.    Die dringend gewordene Sanierung von Grund- und Realschule wurde in der Sitzung des Schulausschusses diskutiert. Mit Gesamtkosten in Höhe von 3,5 Millionen muss gerechnet werden, wobei die Sanierung der Realschule mit 1,76 Millionen, die der Grundschule mit 1,3 Millionen DM plus Nebenkosten von 400 000,- DM veranschlagt wurde. Oberste Priorität genießt zunächst die Sanierung des Flachdaches auf beiden Schulen. Mit seltener Einmütigkeit wurde der Sanierungsplan im  März nach nochmaliger Einsparung von 171 000,- DM verabschiedet.

 

4.    Die SPD-Ratsfrau Angela Schröder wurde im März einstimmig zur stellvertretenden Bürgermeisterin gewählt.

 

5.    Ihr 75-jähriges Bestehen feierte am 19. April die Realschule. In einem Festakt in der Aula wurde dieses Jubiläum gebührend gefeiert. Nach der Begrüßungsrede durch Schulleiter Hans-Josef Vieth hielt Regierungsschuldirektor H. Wulfkühler die Festansprache. Daran schlossen sich Vorführungen der Schülerinnen und Schüler sowie der Musikschule an.

 

6.    Der diesjährige König der St. Sebastian Schützen heißt Bernhard Müller. Zu seiner Königin erwählte er seine Ehefrau Ursula.

 

7.    Durch den Zuzug von Übersiedlern ist in den letzten Jahren die Zahl der Kindergartenbesucher ständig gestiegen. Daher war eine neue vierte Kindergartengruppe notwendig, denn zum Schuljahr 97/98 besteht ein Fehlbetrag von 12 Plätzen. Vor dem Hintergrund, dass alle Kinder vom vollendeten 3. Lebensjahr bis zum Schuleintritt einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz haben, legte Stadtdirektor Jochen Ohlrogge 4 Möglichkeiten einer Erweiterung den Ratsmitgliedern vor. Der Rat entschied sich für die Erweiterung im Obergeschoss an der Mauerstraße 9. Durch die Schaffung des neuen Raumes entsteht ein Mietausfall von rund 6 000,- DM jährlich für die Stadt. Die Umbaukosten werden mit 180 000,- DM veranschlagt plus ca. 40000,- DM für die Einrichtung.

 

8.    Mit einem Gottesdienst wurde der Borgentreicher Schützenhain eingeweiht – der erste seiner Art im Schützenbezirk Warburg. Zwei Jahre sind vergangen, seit der stellvertretende Bezirksbrudermeister Gerd Schlüter die Idee der Anpflanzung von Schützenhainen äußerte. Das Ergebnis konnte jetzt am „Hohen Riepen“ bewundert werden. Auf 4 Morgen wurden einige Obstbäume und 35 Eichen gepflanzt – für jeden noch lebenden König eine. In den kommenden Jahren wird jeweils eine weitere dazukommen, gepflanzt vom regierenden Königspaar.

 

9.    Im Zusammenhang mit dem diesjährigen 19. Stadtfest fand am Freitagabend ein Ehemaligentreffen der Realschule Borgentreich anlässlich des 75jährigen Jubiläums statt. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Niggemann war es für die Ehemaligen ein freudiges Wiedersehen und so manche Anekdote wurde bei Bier und Tanzmusik wieder aufgewärmt. In der Gewerbeausstellung zeigten 24 Aussteller die Vielfalt des heimischen Gewerbes. Höhepunkt war, wie jedes Jahr, der Festumzug am Sonntag, der wieder zahlreiche Besucher in die Bördestadt lockte. Zum ersten Mal wurde auf das gewohnte Feuerwerk verzichtet, da die finanzielle Situation ein solches nicht rechtfertigte.

 

10.    Kräftig gespritzt, gescheuert und geschrubbt wurde das Borgentreicher Ehrenmal auf dem Lehmberg. Dort hatten die Borgentreicher „Alten Herren“ vom VfR die Aufgabe übernommen, die schon seit über einem Jahr mit Farbe beschmierte Gedenkstätte zu reinigen. Ein Gutachter hatte die Kosten der Reinigung auf 16 000,- DM veranschlagt. Diese Gelder können wir sparen, dachten sich die AH-Spieler des VfR schon im Mai und beschlossen die Säuberung. Da das Ehrenmal unter Denkmalschutz steht, musste erst das Denkmalamt in Münster für das Reinigungsmittel „grünes Licht“ geben. Für die Stadt fielen nun lediglich die Kosten für die Chemikalien und Scheuerbürsten an, so dass über 15 000,- DM gespart werden konnten.

 

11    Der nun schon zum 11. Mal stattfindende Weihnachtsmarkt fand am 9. und 10. Dezember statt. Die Werbegemeinschaft hatte keine Kosten und Mühen gescheut, in Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen, Verbänden und Firmen ein buntes Programm zusammenzustellen. Im Mittelpunkt stand traditionell die Weihnachtsverlosung mit Einkaufsgutscheinen und Sachpreisen. Parallel zu dem Weihnachtsmarkt wurde im Orgelmuseum eine Ausstellung „Alt Borgentreich in Bildern“ gezeigt. Bürgerinnen und Bürger waren aufgerufen, alte Bilder zur Verfügung zu stellen. Der Gedanke zu dieser Bilderdokumentation stammte vom Ortsvorsteher Bernhard Kösters. Rund 300 Bilder wurden beim Ortsvorsteher abgegeben, von denen ca. 150 Bilder teilweise vergrößert in der Ausstellung zu sehen waren. Die Ausstellung wurde in thematische Bereiche gegliedert: Berufe, Straßen und Häuser, Feste, Kirche, Landwirtschaft und das Leben in der Stadt. Viele interessierte Bürger, auch aus der weiteren Umgebung, zeigten lebhaftes Interesse und waren begeistert über die gezeigten Bilder. Ein Bildband soll später folgen.

 

1996

1.    Die Abfallentsorgung wurde zum Januar neu organisiert. Restmüll und Bioabfall werden abwechselnd im zweiwöchigen, Altpapier und Gelber Sack im vierwöchigen Rhythmus abgeholt. Das Wertmarkensystem, das dem Gedanken der Abfallvermeidung Rechnung trug und zuletzt eine Kostenerstattung bis zu 50% nicht genutzter Wertmarken zuließ, wurde aufgegeben. Neu eingeführt wurde zu Jahresbeginn eine Biotonne als sinnvolle Ergänzung zur Eigenkompostierung. Die Abfälle werden von der Abfallwirtschaftsgesellschaft (AWG) zu einem Kompostierwerk nach Oeynhausen gebracht. Als weitere Ergänzung erhält jedes Grundstück eine Altpapiertonne für 120 oder 240 Liter. Hierdurch soll eine höhere Erfassungsquote beim Altpapier erreicht und auch Kleinstpapiermengen einer Wiederverwertung zugeführt werden. Man erhofft sich von dieser Regelung eine weitere Müllvermeidung und –verwertung.

 

2.    Rund 1,85 Millionen DM wird nach vorläufigen Schätzungen die Renovierung des Turmes der Borgentreicher Pfarrkirche kosten. Davon muss die Gemeinde 20% aufbringen, der Rest wird bezuschusst. Nach ersten Untersuchungen war erst geplant, fast 50% der Steine auszuwechseln. Nach Freilegung der Fugen stellte man aber fest, dass sich die Steinfassade in einem äußerst schlechten Zustand befand: 90% der Steine schienen schadhaft. Die Schäden entstanden offensichtlich, weil bei der letzten Renovierung eine Konservierung der Steine vorgenommen wurde, die die Feuchtigkeit eindringen ließ, aber nicht wieder freigab. Die gesamte innere Holzkonstruktion des Turmes musste erneuert werden. Ein Sachverständiger hatte in drei der Glocken Risse festgestellt, die dann in Nördlingen behoben werden mussten.

 

3.    Für genügend Gesprächsstoff sorgte das „Steinerne Haus“ in  Borgentreich schon seit einem Jahrzehnt. Bisher aber konnte es keiner Verwendung zugeführt werden. Doch nun scheint eine Nutzung in greifbare Nähe gerückt zu sein. Die Bürgerinitiative führte schon Gespräche mit dem Westfälischen Amt für Denkmalpflege, um das Gebäude, das seit 1985 unter Denkmalschutz steht, für eine Öko-Station zu nutzen.

 

4.    Ein absoluter Renner ist der „Borgentreicher Orgelsommer“, ein trockener Sekt des Jahrgangs 1994. Mit jeder verkauften Flasche wird die Restaurierung der Orgel unterstützt. Die Flasche kostet 9,99 DM.

 

5.    Ein lang gehegter Wunsch ging für die Mitarbeiter des Borgentreicher Bauhofes in Erfüllung. Der Anbau für die Büro- und Sozialräume konnte in Betrieb genommen werden. Mit Gesamtkosten von 538.000,- DM, veranschlagt waren 450 000,- DM, wurden ein Aufenthaltsraum, 2 Büroräume sowie Umkleide- und Sanitärräume geschaffen. Der Altbau wurde ebenfalls neu gestaltet und weist eine Gesamtfläche von 92 m² aus.

 

6.    Der Streit um die drei unter Denkmalschutz stehenden Fassaden der ehemaligen Zehntscheune des Klosters Hardehausen auf dem Grundstück von Heinrich Conze geht weiter. Nachdem im Dezember 95 das Baudenkmal in die Denkmalliste der Stadt Borgentreich eingetragen wurde, stimmte nun der Rat dem Abrissantrag des Eigentümers zu.

 

7.    Größer als je zuvor präsentierte sich der Borgentreicher Frühlingsmarkt. Insgesamt 33 Aussteller hatten in und um der Schützenhalle ihre Stände aufgebaut, an denen sich die zahlreichen Besucher über viele Angebote informierten. Bei einem Eintopf konnte man sich stärken, und bei der Verlosung gab es Geldpreise von 50,- bis 150,- DM.

 

8.    Fast 30 Jahre war Pastor Manfred Lieke in unserer Gemeinde tätig. Nach einem feierlichen Hochamt, das vom Männerchor Arion und Kantor Jörg Krämer an der Orgel mitgestaltet wurde, fand im Pfarrheim ein Empfang statt. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ruth Kremper dankte Pastor Lieke für seine Arbeit. Sie erinnerte daran, dass er viele Traditionen aufrechterhalten habe, worüber die Bevölkerung noch heute recht froh sei. Er zieht nach Obersorpe ins Sauerland und wird dort als Subsidiar in der kleinen Gemeinde tätig sein. Als Nachfolger von Manfred Lieke wurde im Juni Dr. Achim Funder als neuer Pfarrer eingeführt. Dr. Funder war zuvor Seelsorger in Medebach bei Winterberg. In Rom studierte er Kirchenrecht und promovierte dort. Danach war er mehrere Jahre am Kirchengericht in Paderborn tätig. Beim diesjährigen Pfarrfest wurde der seit 5 Jahren in Borgentreich tätige Vikar Waldemar Klatzka verabschiedet. Er wird Vikar in Verl.

 

9.    Das diesjährige Schützenfest stand unter der Regentschaft des Königspaares Heinz Arendes und Karin Riepe.

 

10.   Der VfR Borgentreich konnte im September dieses Jahres einen Jugendraum auf dem Sportplatz einweihen. In Eigeninitiative, mit Unterstützung der Stadt Borgentreich und dank vieler Sponsoren wurde ein 20 x 4,5 m großer Anbau an die Tribüne in nur 5 Monaten errichtet. Mit einem Landeszuschuss von 20 600,- DM und rund 1500 Stunden Eigenleistung haben nun die Borgentreicher Fans einen guten Blick auf den Ascheplatz, der nach einhelligem Wunsch zu einem Kunstrasenspielfeld umgebaut werden soll. Doch bis dieser Traum in Erfüllung gehen wird, werden noch einige Fußballspiele auf dem bisherigen Ascheplatz stattfinden.

 

11.    Zehn Jahre Städtepartnerschaft zwischen Borgentreich und der nordfranzösischen Stadt Rue wurden im September gefeiert. Über 50 Gäste aus Frankreich waren angereist, um mit den Borgentreichern den Festtag gemeinsam zu begehen. Beim Stadtfest 1986 wurde die Partnerschaft besiegelt, aus der sich in der Folgezeit eine enge Beziehung mit Freundschaften entwickelt hat. Die beiden Vorsitzenden der Freundschaftsvereine, Daniel Graveline und Robert Prell, hoben in einer Feierstunde die guten Kontakte zwischen beiden Städten hervor.

 

12.   Das diesjährige Stadtfest, vom 6. bis 8. September, war das zwanzigste seiner Art und fand erstmals in der Schützenhalle und den angrenzenden Straßen statt. Meinolf Michels als Schirmherr, der als Bürgermeister 1977 diese Gemeinschaftsinitiative ins Leben gerufen hatte, eröffnete das Fest. Das Stadtfest erhielt noch eine besondere Note durch das Jubiläum der Hauptschule, die vor 25 Jahren gegründet wurde. Zahlreiche ehemalige Schüler hatten sich zur Wiedersehensfeier angemeldet. Der größte Andrang beim Stadtfest herrschte wieder einmal beim großen Festumzug am Sonntag, bei dem sich auch das Wetter von seiner besten Seite zeigte. Während in den vergangenen Jahren das Stadtfest immer bezuschusst werden musste, konnte man in diesem Jahr mit einem Gewinn von ca. 4 000,- DM abschließen.

 

13.   Dreimal Silber und einmal Bronze lautete die erfolgreiche Bilanz der Borgentreicheren Deutschen Meisterschaft in Biberach (Baden-Württemberg). Erstmals nahmen 20 Borgentreicher Fahnenschwenker an diesen alle zwei Jahre ausgetragenen Meisterschaften teil. Gerade für die vielen meist noch recht jungen Sportler war dies ein besonderes Erlebnis.

 

14.  Zur Erhaltung und Pflege der vorhandenen Straßen erhält die Stadt aus dem Gemeindefinanzierungsgesetz 1996 Landesmittel in Höhe von 57 843,- DM. Das Geld war eine einmalige Zuweisung, um den erheblichen Sanierungsbedarf an den örtlichen Straßen aufzufangen.

 

15.  Die Pro-Kopf-Verschuldung stieg in Borgentreich um 122,14 DM auf 3 275,87 DM. Erstmals seit 14 Jahren ist es in Borgentreich nicht mehr möglich, den Verwaltungshaushalt auszugleichen. Das Defizit beträgt 389.000,- DM. Zudem ist die gesetzlich vorgeschriebene Rücklage aufgebraucht, und die Steuern sollen steigen. Die Gewerbesteuereinnahmen werden um ca. 700 000,- DM zurückgehen, im Verwaltungshaushalt stehen Einnahmen von 21,4 Millionen Ausgaben von 21,797 Millionen DM gegenüber.

 

16.    In Verbindung mit dem Weihnachtsmarkt vom 7. bis  8. Dezember wurden in der Volksbank fast 100 Knusperhäuschen ausgestellt. Sie waren aus verschiedenen Materialien vor allem in Schulen und Kindergärten entstanden.

1997

1.    Zu Beginn des neuen Jahres gab es bei der Bürgerinitiative „Lebenswertes Bördeland und Diemeltal“ eine Neuerung. Der BI-Treff, der sich zuvor in Bühne befand, zog um und befindet sich nun in der Marktstraße. Neben dem wesentlichen Arbeitspunkt der ökologischen Abfallwirtschaft wird versucht, das Steinerne Haus für eine ökologische Station zu nutzen.

 

2.    Einen Generationswechsel gab es im Januar bei der Katholischen Frauengemeinschaft. In der Jahreshauptversammlung wurde Theresia Ernst an die Spitze des neuen Führungsteams gewählt. Die langjährige Vorsitzende Agnes Riepe, die 12 Jahre als Vorsitzende fungierte, kandidierte nicht mehr. Ebenso standen Toni Ellermann, die 12 Jahre Kassiererin war, und Marlis Kremper, die 8 Jahre den Schriftführerposten innehatte, für eine weitere Kandidatur nicht mehr zur Verfügung. Sie wurden abgelöst durch Sofie Stamm, Elisabeth Evers und Ursula Koch.

 

3.    Der Westdeutsche Rundfunk übertrug im März aus der Pfarrkirche einen Sonntagsgottesdienst. Die liturgische Leitung hatte der Rundfunkbeauftragte des Erzbistums Prälat Franz Hochstein. Die Messe zelebrierte Pfarrer Dr. Achim Funder, der auch die Predigt hielt.

 

4.    Zur 20-Jahr-Feier der Behindertensportgemeinschaft trafen sich die Mitglieder in der Schützenhalle. Insgesamt zählt man 156 Mitglieder, von denen zahlreiche für lange Vereinstreue geehrt wurden. In einem Festvortrag erinnerte der Vorsitzende Willi Kloidt an die vergangenen 20 Jahre. 1976 wurde die Versehrtensportgemeinschaft mit Hermann Stamm als ersten Vorsitzenden gegründet.

 

5.    Bei schönstem Sonnenschein fand die Einweihung des neu gebauten Kinderspielplatzes im Osthagen statt. Der Platz, der in Eigenregie einer Elterninitiative gestaltet wurde, bietet den Kindern nun eine Krabbelhöhle, Rutsche, Schaukel und ein Holzhäuschen sowie einen großen Sandkasten. Die Kosten betrugen ca. 15 000,- DM, wobei die Firmen mit vielen Spenden die Aktion unterstützten.

 

6.    Das diesjährige Schützenfest stand unter der Regentschaft von Anton Bartoldus und Ehefrau Gerti. Sowohl das strahlende Königspaar wie auch der farbenprächtige Hofstaat gaben dem großen Festzug am Sonntag bei herrlichem Sonnenschein den festlichen Rahmen.

 

7.    Die Borgentreicher Kaserne wurde im Mai verkauft. Die Koptisch-Orthodoxe Kirche wurde Eigentümerin. Die Verträge wurden vom Kopten-Papst Shenuda III. und Bischof Damian sowie Vertretern von der Oberfinanzdirektion Münster unterzeichnet. In den 30 Gebäuden der 11,2 ha großen Anlage sollen eine koptische Schule, ein Internat, Werkstätten für sakrale Gegenstände, ein Museum für koptische Schätze, Gästehäuser und Wohnungen entstehen. Die Koptisch-Orthodoxe Kirche ist die ursprüngliche christliche Kirche Ägyptens. Sie wurde vom Apostel Markus gegründet und wird auch Kirche der Märtyrer genannt.

 

8.    Seit 1985 steht das „Steinerne Haus“ unter Denkmalschutz. Vor zwei Jahren beantragte der Verein „Ökologische Station Diemel-Egge-Weser“ das Denkmal für eine Öko-Station zu überlassen. Der Rat und auch das Denkmalamt stimmten einer Nutzung des leerstehenden Gebäudes zu. Ein Landeszuschuss aus dem Stadterneuerungsprogramm wurde beantragt.

 

9.    Vom Innenministerium wurde eine Aufwandsentschädigung für Ratsmitglieder, Ortsvorsteher und Bürgermeister verordnet, doch die Ratsmitglieder wollten sich der neuen Verordnung nicht anschließen. Die Diätenerhöhung sah vor, eine Anhebung für Ratsmitglieder von 165 DM auf 173 DM und für den Bürgermeister von 1 450 DM auf 1521 DM. Während die CDU-Ratsmitglieder keine Erhöhung vorschlugen, wollte die SPD die Erhöhung der Diäten in einen Fond einzahlen, um dadurch gezielt Programme in den Ortsteilen zu realisieren.

 

10.   Der Anbau des Feuerwehrgerätehauses wurde im September eingeweiht. Kernpunkt des neuen Gebäudes sind ein 120 m² großer Schulungsraum nebst Teeküche und eine 70 m² große Reparatur- und Pflegehalle mit Arbeitsgrube und Pumpenprüfstand. Die Gesamtkosten betrugen dank der mehr als 5000 unentgeltlichen Arbeitsstunden nur rund 930 000,- DM.

 

11.   Auf dem Weg zu einem neuen Sportplatz ist der Rat wieder ein Stück weiter gekommen. Mit großer Mehrheit sprachen sich die Ratsmitglieder für einen besandeten Kunstrasen aus. Dieser wird den hohen Belastungen durch die Nutzung der Schulen und der Sportvereine standhalten. Für die Kosten in Höhe von 1,5 Millionen DM erhofft man einen Zuschuss von ca. 70% vom Land.

 

1998

1.    Für den zehnten Frühjahrsmarkt hatte sich die Werbegemeinschaft viel vorgenommen. Im Gewerbegebiet „Keggenriede“ präsentierten 74 Aussteller ihr Unternehmen, ihre Produkte oder ihre Dienstleistung. Ein buntes Programm hatten die Verantwortlichen auf die Beine gestellt. Höhepunkt des Wochenendes waren die Hubschrauberrundflüge über die Bördestadt, die für reges Interesse sorgten. Langsamer durch die Luft bewegten sich die Heißluftballons, die am späten Nachmittag in die Luft gingen.

 

2.    Unter dem Motto „72 Stunden ohne Kompromiss“ rief der Bund der Deutschen Katholischen Jugend auch in Borgentreich Jugendliche zusammen, die in Erweiterung auf dem Freibadgrundstück ein Beachball-Feld errichteten. Im Einvernehmen mit der Verwaltung hatten die jungen Leute das Schwimmbadgrundstück erweitert.

 

3.    Fast 700 Jahre stand im Zentrum von Borgentreich die Zehntscheune des ehemaligen Zisterzienser-Klosters Hardehausen. Jetzt wurde sie von ihrem Eigentümer Heinrich Conze abgerissen. Nach jahrelangem Hin und Her erhielt Conze die für den Abriss erforderliche denkmalrechtliche Erlaubnis.

 

4.    Mit dem strahlenden Königspaar Rüdiger Kröhn und Petra Rosenkranz an der Spitze wurde das traditionelle Schützenfest begangen.

 

5.    Das erste koptische Museum außerhalb Ägyptens wurde in der ehemaligen Desenbergkaserne eröffnet. Nachdem Papst Shenuda III. das koptische Dorf in Borgentreich Ende September vergangenen Jahres eröffnet hatte, war die Einweihung des Museums ein weiterer Meilenstein zur Wiederbelebung der ehemaligen Kaserne. Bischof Damian verwies in seiner Eröffnungsrede darauf, dass das Dorf kein Getto und keine koptische Insel sei, sondern der Bevölkerung offen stehe. Im Museum sind Textilien, koptisch-arabische Handschriften und Statuen aus der griechisch-römischen Zeit in Ägypten, sowie Ikonen, Kreuze und Skulpturen zu bewundern.

 

6.    Rund 80 Teilnehmer begrüßte der Regionalkantor Jörg Krämer zu einem dreitägigen Symposium unter dem Thema „Die Springlade im europäischen Orgelbau“. Die Gäste kamen aus dem europäischen Ausland und man diskutierte unter anderem über die Restaurierungsmöglichkeiten der Borgentreicher Orgel. Mit einer Überraschung endete das Orgelsymposium: die Borgentreicher Orgel geht offenbar nicht auf den Erbauer Johann Patroclus Möller (1698 – 1772) zurück. Durch Recherchen und Nachforschungen konnte nachgewiesen werden, dass der Großteil der Orgelbausubstanz bereits im Jahre 1676 vom ebenfalls berühmten Orgelbauer Johann Gottfried Bader gefertigt wurde.

 

7.    Mit 96 von 108 Stimmen wählte die CDU-Stadtverbandsversammlung Bernhard Temme aus Borgholz zum Bürgermeisterkandidaten.

 

8.    Nach siebenmonatiger Bauzeit und einem Investitionsvolumen von rund 900 000,- DM wurde ein zweiter Kinosaal mit 140 Sitzmöglichkeiten von der Familie Dohmann eröffnet. Bequeme breite Sitze mit viel Fuß- und Beinfreiheit garantieren dem Besucher einen optimalen Sitzkomfort. Zur Eröffnung wurde der romantische Klassiker mit Robin Williams „Hinter dem Horizont“ gezeigt.

 

9.     Zum ersten Mal trafen sich die Borgentreicher zum traditionellen Weihnachtsmarkt auf der Straße zwischen Kirche, Volksbank und Orgelmuseum. Alle Jahre wieder hatten sie auf Schnee gehofft, in diesem Jahr fiel er reichlich vom Himmel. Neben dem Budenzauber hatte man ein ansprechendes Rahmenprogramm organisiert. 

1999

 1.    Bei vier Neinstimmen hatte der Rat den Haushaltsplan für 1999 verabschiedet. Er schließt mit 21 864 000,- DM im Verwaltungsteil und mit 9 745 000,- DM im Vermögenshaushalt ausgeglichen ab. Die Steuerhebesätze blieben unverändert: Grundsteuer A – 260 Punkte, Grundsteuer B – 330 Punkte und Gewerbesteuer 380 Punkte.

 

2.    Mitte Januar hatten nach langwierigen Vorgeschichten und Diskussionen die baulichen Arbeiten am Steinernen Haus für die neuen Räumlichkeiten der Landschaftsstation Diemel-Weser-Egge begonnen. Ziele und Aktivitäten der Landschaftsstation sind laut dem Geschäftsführer Sven Mindermann der zweckgebundene Natur- und Umweltschutz.

 

3.    Innerhalb von drei Wochen wurden 3 Scheunen ein Raub der Flammen. Während die Ursache des Feuers bei der Scheune in der Gemarkung Oberhof am 12.1. aufgeklärt werden konnte (Brandstiftung), steht die Kripo beim Scheunenbrand vom 22.1. (Hof Josef Rose, Bühner Straße, 200 tote Schafe und Lämmer) ebenso vor einem Rätsel wie bei dem Scheunenbrand an der Eissener Straße von Ulrich Robrecht.

 

4.    Auf 50 Jahre Kolpingfamilie Borgentreich konnte man im April zurückblicken. Der Vorsitzende Werner Dürdoth umriss in einem Festakt in der Schützenhalle die Aufgaben und Ziele der Kolpingfamilie, die zurzeit ca. 200 Mitglieder zählt. Das Fest wurde umrahmt vom Musikverein und Männergesangverein Arion. Neben der Weihe eines neuen Kolpingbanners wurden zahlreiche Mitglieder für ihre Vereinstreue geehrt.

 

5.    Ein weiteres 50-jähriges Jubiläum konnte der VfR feiern. In seiner Begrüßungsrede stellte der 1. Vorsitzende Martin Schulte die Geschichte des Vereins noch einmal ausführlich dar: Von dem ersten Spielbetrieb in der damals zweigeteilten 2. Kreisklasse über den Aufstieg der Seniorenmannschaft in die Bezirksklasse bis in die heutige Zeit mit der Aufnahme des 800. Mitglieds.

 

6.    Karl und Christel Hengel regierten beim Schützenfest in diesem Jahre. Am Festzug nahm auch das 25-jährige Jubelpaar Dieter Baumann und Marianne Voss und das 50-jährige Jubelpaar Josef Lenz und Maria Kontoreitis teil.

 

7.    Der Männergesangverein Arion blickte auf 100 Jahre zurück. Im Kinosaal Dohmann  - hier fanden 1899 die ersten Chorproben statt -  gab der MGV ein großes Konzert. Nach über 33-jähriger Tätigkeit als 1. Vorsitzender hatte Heinrich Rücker die Führung an seinen Nachfolger Albert Conze übergeben. Die musikalische Leitung des Chores liegt weiterhin in den Händen des Musiklehrers Josef König.

 

8.    Mit dem Start der lokalen Agenda bekannte der Rat sich nachdrücklich zu seiner Verantwortung auf lokaler Ebene, gemeinsam mit den Bürgern und allen relevanten gesellschaftlichen Gruppen und Institutionen ein Handlungskonzept für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung im 21. Jahrhundert zu erarbeiten. In Ortschaftsbeiratssitzungen wurden erste Themenfelder zur Erarbeitung eines Handlungskonzeptes vorgeschlagen.

 

9.    Gleich vierfaches Glück kehrte in das Familienleben von Sonja und Stefan Schindler ein. Am 6. Juli wurden Lea, Mara Anna und Jana im Kasseler Klinikum geboren.

 

10.   Mit einem Frühschoppen feierten die Mitglieder der CDU das 50-jährige Bestehen ihres Ortsverbandes. Antonius Rüsenberg, Mitglied des Landtages und CDU-Kreisverbandsvorsitzender, lobte das Engagement der Borgentreicher CDU-Gründer. Der heimische Bundestagsabgeordnete Meinolf Michels fand lobende Worte für die Arbeit des Stadtverbandes und seinen Vorsitzenden Werner Dürdoth.

 

11.   Der 8. geht als großer Tag in die Sportgeschichte der Stadt ein. Mit der Einweihung eines hochmodernen Kunstrasenplatzes, vier 400-m-Laufbahnen aus Tartan, zwei Weitsprunganlagen, eine Hochsprunganlage und die Kugelstoßanlage wurde für  alle Sporttreibenden ein neues Kapitel aufgeschlagen. Nach Einschätzung von Fachleuten zählt das neue Sportzentrum zu den besten Sportanlagen im Sportkreis Warburg. Rund 2500 Stunden wurden vom VfR an Eigenleistung erbracht.

 

12.  Die 42. und letzte Sitzung des Rates in dieser Legislaturperiode bedeutete auch den Abschied von der Doppelspitze, dem ehrenamtlichen Bürgermeister Niggemann und dem hauptamtlichen Stadtdirektor Ohlrogge. So waren am Schluss der Sitzung im Rathaus Dankesworte an Rat und Verwaltung angesagt.

 

13.   Drei Jahre hatte Dr. Funder die katholische Gemeinde als Seelsorger betreut. Nach einer feierlichen Messe wurde er in einer Feierstunde von den Gemeindemitgliedern verabschiedet. Als Nachfolger wurde Pastor Werner Lütkefend am 3. Oktober in einem Festgottesdienst in sein neues Amt eingeführt.

Bernhard Temme
Bernhard Temme

14.   Am 12. September standen Kommunalwahlen an. Die CDU in Borgentreich war zufrieden: Nicht nur, dass ihr Kandidat Bernhard Temme mit 71,6% das beste Ergebnis aller Bürgermeisterkandidaten im Kreis Höxter einfuhr, mit 6,2% Stimmenzuwachs auf 56,6% hat die Partei auch im Rat ihre absolute Mehrheit verteidigt. Die SPD legte um 5,4% zu und erreichte mit 36,2% ein zufriedenstellendes Ergebnis. Die FDP fiel von 3,9 auf 2,5 Prozent, die CWG von 6,2 auf 4,7 Prozent. Die Grünen traten nicht mehr an. Der Rat setzt sich zusammen:

18 Abgeordnete CDU

12 bgeordnete SPD

1 Abgeordneter FDP

1 Abgeordneter CWG

  

15 .  Am 1. Oktober 0 Uhr endete die Amtszeit von Stadtdirektor Joachim Ohlrogge. Zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens waren bei einer Feierstunde anwesend. In den Reden wurde auf die gute Arbeit des anerkannten Finanzfachmannes hingewiesen und ihm hierfür großer Dank ausgesprochen. 42,5 Jahre war Ohlrogge im Rathaus tätig, davon die letzten 7,5 Jahre als Stadtdirektor – Chef der Verwaltung.

 

16 .  Mit Bernhard Temme wurde im Oktober der hauptamtliche Bürgermeister in sein Amt eingeführt und vereidigt. Seine Stellvertreter wurden Günter Niggemann aus Manrode und Hans-Günter Fels aus Bühne.

 

17 .  Das „Steinerne Haus“ wurde im Oktober Sitz der Landschaftsstation Diemel-Weser-Egge. Rund eine Million DM wurden in die Sanierung des Gebäudes gesteckt. Die Landschaftsstation konzentriert sich mit ihrer Arbeit, die sich überwiegend in konkreten Projekten äußert, nicht nur um künftige oder auch ausgewiesene Schutzgebiete. Einen zentralen Ansatzpunkt sieht man in der Unterstützung der regionalen Vermarktung umweltverträglich erzeugter Produkte der Landwirtschaft.

 

18 .  Im Dezember wurde die Landschaftsstation Diemel-Weser-Egge mit dem Umweltschutzpreis „Klima 2000“ der Westfälischen Ferngas ausgezeichnet. Mit dem Geldpreis von 2000,- DM honoriert die WFG die Konzepte umweltschonender und –erhaltender Projekte der Landschaftsstation und den Umbau des Steinernen Hauses in umweltschonender Bauweise.

  

2000

 

1.    Der Bau- und Planungsausschuss hat den Wunsch nach einem Omnibusbahnhof bekräftigt. Als Standort ist ein Bereich am Steinweg vorgesehen. Der Bedarf an dem ZOB wird in der Behinderung und Gefährdung an der jetzigen Haltestelle an der Marktstraße gesehen.

 

2.    Neu geregelt werden die Aufwandsentschädigungen der Ortsvorsteher. Je nach Größe der Ortschaft erhalten die Vorsteher zwischen 30 DM und 90 DM ohne einen Nachweis zu erbringen.

 

3.    Einmütig hat der Rat den Haushalt für das Jahr 2000 beschlossen. Darin sind Ausgaben in Höhe von 30,5 Mill. DM vorgesehen. Auf den Verwaltungshaushalt entfallen 22,3 Mill. und auf den Vermögenshaushalt knapp 8,2 Millionen, die sich wiederum aufteilen in 5,8 Millionen für den Vermögenshaushalt, 2,03 Millionen für die Erschließung von Baugebieten und 1,1 Millionen für Dorferneuerungsmaßnahmen.

 

4.    Der Zerstörungswut von Randalierern fiel das Jesus-Kreuz an der Apollonia-Kapelle zum Opfer. Mit offenbar großer Anstrengung wurden die Beine und ein Arm zerschlagen.

 

5.    Nach einer 12-jährigen Spielpause stand das „Lustige Bördetheater“ wieder auf der Bühne. In der Schützenhalle wurde von den 14 Akteuren unter der Leitung von Birgit Conze das Stück „Lieber ledig als erledigt“ aufgeführt. Die Aufführung wurde ein voller Erfolg.

 

6.    Zum Frühlingsmarkt kamen in diesem Jahr insgesamt 43 Aussteller aus unterschiedlichen Branchen. Hunderte kamen vor allem am Nachmittag zum Flanieren in und um die Schützenhalle. Dabei spielte sicherlich auch das sonnige Wetter eine entscheidende Rolle.

 

7.    Der gastronomische Zweig wurde im April in Borgentreich um ein Ereignis erweitert. Die Familie Terranova eröffnete in den neu gestalteten Räumen der ehemaligen Gaststätte Ellermann an der Emmerkertorstraße ein Bistro und Eiskaffee.

 

8.    Zum 90sten Geburtstag hatte der Musikverein im Mai in die Schützenhalle geladen. Aus St. Wolfgang kam ein Musikverein in ihrer Tracht und gab bei den musikalischen Darbietungen ihr Bestes. In der gut besuchten Schützenhalle erlebte man einige Kostproben aus dem umfangreichen Repertoire beider Vereine.

 

9.    Beim Fest der Feste wurde das Königspaar Thomas und Petra Stamm beim Festzug durch die geschmückten Straßen gefahren.

 

10.   Höhepunkt des Patronatsfestes der katholischen Gemeinde war das Wiegen von Pastor Lütkefend. Auf einer überdimensionalen Waage wurden 281 Gesangbücher aufgelegt, bis der Pastor „in die Luft“ ging.

 

11.    Drei Tage wurde das diesjährige Stadtfest wieder in der Schützenhalle mit Musik, Artistik, Oldtimern, Kabarett und sportlichen Ehrungen gefeiert. Mit nur einem Schlag stieß Bürgermeister Bernhard Temme den Messinghahn in das hölzerne Bierfass zum Auftakt des Festes. Als Stargast hatte man die Sängerin Tina York eingeladen, die viel Schwung in die Halle brachte.

2001

 

1.    Im Januar wurde Richtfest am Seniorenhaus gefeiert. Auf der 12,5 Millionen teuren Baustelle konnte man bei einer kleinen Feierstunde sich einen Eindruck von dem gesamten Bauvorhaben machen.

 

2.    Trotz der zu erwartenden Steuerausfälle konnte auch die Stadt Borgentreich ihren Etat für das Jahr 2001 ausgeglichen gestalten. Durch eine Reduzierung des Investitionsvolumens von 5,8 auf 4,2 Mill. DM konnte eine Neuverschuldung vermieden werden. Rund 2 Mill. DM sind für die Erhaltung bestehender Infrastrukturmaßnahmen vorgesehen, wovon ca. 880 000,- DM auf die Dorferneuerung und 500000,-  DM für die Instandsetzung des Straßen- und Wegenetzes verwendet werden.

 

3.    Im Februar wurde im Rathaus das neue Bürgerbüro offiziell eröffnet. Zentral im Eingangsbereich wurde ein optisch ansprechend gestaltetes Dienstleistungszentrum erstellt, wo Anfragen über das Einwohnermeldewesen, Abfallbeseitigung und Gewerbeangelegenheiten beantwortet werden. Am Tag der offenen Tür wurde von einer Vielzahl von Bürgern das Verwaltungsgebäude besichtigt.

 

4.    Am 12. Februar bekam der seit 16 Monaten kommissarisch eingesetzte Pfarrer Werner Lütkefend von Paderborn seine Ernennung zum Pfarrer für die Gemeinden in Borgentreich, Manrode und Lütgeneder. Mit Wirkung vom 1. Juli wurde Lütkefend zusätzlich für die Pfarrverwaltung der Pfarreien St. Blasius Körbecke und St. Mauritius Rösebeck ernannt.

 

5.    Im Hinblick auf die Bereitstellung neuer Flächen und ein Zusammenwachsen der beiden Gewerbegebiete werden die Industrieflächen zwischen Borgholz und Natzungen erweitert. Dabei geht es um eine Fläche von 9,5 ha südlich des Betriebes Kühlert. Die Erschließungskosten für den Straßenbau und die Kanalleitungen sind mit 4,85 Mill. DM kalkuliert, der Anteil der Stadt wird bei 800 000,- DM liegen.

 

6.    Mit einem neuen und sehr unterhaltsamen Lustspiel präsentierte sich das „Lustige Bördetheater“ nach seiner über 10-jährigen Pause nun bereits zum zweiten Mal dem ländlichen Publikum.

 

7.    Zentralisierung bei der Müllentsorgung – ja oder nein? Mit 10:7 Stimmen hat der Haupt- und Finanzausschuss „grünes Licht“ für den Rat gegeben, den Beschluss zu fassen, mit dem Kreis eine öffentlich rechtliche Vereinbarung zu treffen, wonach die Entsorgungsaufgabe nach dem Landesabfallgesetz künftig auf den Kreis übertragen wird. Im Rat stimmten 16:14 für die neue Vereinbarung.

 

8.    Ein Spiegelbild der Wirtschaftskraft in Borgentreich wurde bei dem 13. Frühlingsmarkt im April in der Schützenhalle gezeigt. 31 Aussteller aus Borgentreich und seinen Ortsteilen stellten sich und ihr Angebot der Öffentlichkeit vor. Als Veranstalter hatte die Werbegemeinschaft zudem ein buntes Rahmenprogramm organisiert.

 

9.    Beim Königschießen der Sebastian Schützenbruderschaft war Hans Werner Buthe der erfolgreichste Schütze. Als Königin wählte er Diana Jordan. Auch wenn es Petrus nicht sehr gut mit den Schützen meinte und der große Umzug am Sonntag wegen des regnerischen Wetters verkürzt werden musste, feierten die Grünröcke doch ein tolles Schützenfest.

 

10.   ZOB – diese drei Buchstaben stehen nicht nur für den zentralen Omnibusbahnhof, sondern auch für den Wunsch der Stadt, den öffentlichen Personennahverkehr voranzubringen. Die bisherigen Haltestellen an der Volksbank hatten für die wartenden Busfahrer keine optimale Aufenthaltsfläche geboten. Zudem kam es bei zeitgleichem Eintreffen und Abfahren von Linienbussen immer zu Störungen im gesamten Verkehrsablauf. Kernstück des Busbahnhofes ist eine offene Halle, deren Dach rund 200 m² Fläche abdeckt. Mit einem Kostenaufwand von ca. 1,1 Millionen DM wurde Platz für maximal 6 Busse geschaffen. Das Vorhaben wurde mit 90% bezuschusst.

 

11.   Die Volksbank Borgentreich wurde im Oktober nach mehrmonatigem Umbau wieder eröffnet. Die Bank wurde komplett umgestaltet und mit moderner Technik ausgestattet, wo der Bankkunde im Schalterbereich am Computer z.B. seine Überweisungen oder auch Bankauszüge tätigen bzw. abrufen kann. In der Umbauzeit wurde in Containern auf dem Ernst-Reuther-Platz der Kundenservice aufrechterhalten.

 

12.  Mit einem Kostenaufwand von rund 14,5 Millionen DM wurde das Seniorenzentrum der Sanitas-AG am 4. November offiziell eingeweiht. Das Seniorenzentrum umfasst 40 Pflegeplätze und 32 Appartementwohnungen. Am Tag der offenen Tür konnte die Bevölkerung sich einen Eindruck von den freundlichen Räumen und dem Angebot für die Senioren machen. Die katholische öffentliche Bücherei wechselte mit gleichem Datum ihren Sitz vom Pfarrheim ins Seniorenheim, wo nun mehr Platz für die ca. 5000 Medien zur Verfügung stehen.

 

2002

 

1.    Mit Beginn des neuen Jahres wurde die bewährte „DM“ durch die europäische Währung „Euro“ abgelöst. Recht schnell und reibungslos wurde die DM mit dem Umrechnungsfaktor 1,95583 in den Euro gewechselt.

 

2.    Der Verwaltungshaushalt der Stadt mit einem Volumen von 11,07 Mill. € wurde ebenso ausgeglichen wie der Vermögenshaushalt mit rund 3 Mill. €. Durch die Entnahme von 150 000 € aus der Rücklage konnte der Etat-Ausgleich erreicht werden. Mit einer Investition von rund 4,3 Mill. € leistete die Stadt einen großen Beitrag zur allgemeinen Beschäftigungs- und Arbeitsmarktlage. Der Schuldenstand im Stadtgebiet betrug zum 31.12.01  4,517 Mill. €, was eine Pro-Kopf-Verschuldung von 456,54 € ausmacht.

 

3.    Im Februar wurde auf Initiative von Bernd Hoischen ein Wanderverein gegründet. Bei der Eröffnungsveranstaltung zeigten bereits 30 Anwesende das starke Interesse am Volkssport Wandern. Eine Angliederung an den Eggegebirgsverein wurde gleichzeitig beschlossen, um somit in die große bundesdeutsche Wanderfamilie des Verbandes der deutschen Gebirgs- und Wandervereine beizutreten. Eine Spende von 500 € kam als willkommenes Startkapital von der Volksbank.

 

4.    Mit der Fußballsaison 2001/2002 verabschiedete sich der VfR Borgentreich erst einmal aus der Bezirksliga. Unter dem bisherigen Trainer Jürgen Voss spielte die Mannschaft oft glücklos. Mit der neuen Saison wurde Peter Klare aus Bühne als neuen Trainer unter Vertrag genommen.

 

5.    Im März stimmte der Rat bei einer Enthaltung mit 18:13 gegen den geplanten Ausbau des Verkehrslandeplatzes Kassel-Calden. Alle geplanten Ausbauvarianten hatten nach Meinung des Rates erhebliche Auswirkungen auf das Gebiet um Borgentreich im Hinblick auf Lärm- und Umweltbelastung.

 

6.    Länger als normalerweise dauerte es, bis die Schützenbruderschaft St. Sebastian ihren neuen Schützenkönig zum 500-jährigen Bestehen gefunden hatte. Am Ende des Wettkampfes hatte Erich Bannenberg die Königswürde errungen. Zu seiner Königin erwählte er seine Ehefrau Ute.

 

7.    Im Mai wurden fast zeitgleich zwei neue Einkaufsmärkte eröffnet. An der Natzunger Straße wurde der „Jibi-Markt“ eröffnet, der neben Lebensmitteln, Fleisch- und Wurstwaren auch Käse und Getränke sowie Artikel des täglichen Bedarfs auf einer Fläche von 960 m² dem Kunden anbietet. An der Emmerkertorstraße präsentiert der „Aldi-Markt“ bei seiner Eröffnung sein reichhaltiges Sortiment.

 

8.    Das 500-jährige Schützenfest der Schützenbruderschaft stand im Zeichen von Erich und Ute Bannenberg aus der Neutorstraße. Mit den Vorbereitungen zu diesem Fest hatte Brudermeister Bernhard Müller mit seinem Vorstand schon Monate vorher begonnen. Mit Unterstützung von engagierten Schützen wurden an den Zufahrtstraßen nach Borgentreich Wehrtürme errichtet, eine ausführliche Chronik vom Gründerjahr 1502 bis 2002 wurde mit Unterstützung von Franz-Josef Kohlbrock, Heinrich Bartoldus und Hans Müller erstellt, eine Ausstellung über das Borgentreicher Schützenwesen mit vielen Fotos ins Leben gerufen, um nur drei Besonderheiten hervorzuheben. Offiziell eröffnet wurde das Jubiläumsschützenfest am 18. Mai mit dem großen Zapfenstreich im Schulgelände und anschließendem Kommers. Höhepunkt war natürlich der Festumzug mit mehr als 1000 Teilnehmern, darunter 60 Gruppen sowie 11 Musikkapellen. In einem Sternmarsch von 6 unterschiedlichen Sammelpunkten formierte sich der Festzug zu einem prachtvollen Umzug, der unter anderem mit historischen Gruppen eine Augenweide darstellte.

 

9.    Im Juni konnten die Fahnenschwenker auf ein 25-jähriges Bestehen zurückblicken. Ein Synchronturnier in der Zweifachturnhalle bildete den Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten.

 

10.    Riesen Jubel herrschte im Juli in der Schützenhalle, als der Bezirksschützenbrudermeister Gerd Schlüter das Ergebnis des Bezirkskönigschießens bekannt gab. Borgentreichs Jubelkönig zur 500-Jahr-Feier, Erich Bannenberg, erreichte mit 27 Ringen die Königswürde. Beim anschließenden Ehrentanz mit seiner Frau Ute gab der Jubelkönig umrahmt vom Hofstaat ein festliches Bild.

 

11.    Seit dem 1. August gibt es in Borgentreich eine neue Gemeindereferentin. Die gebürtig Hochsauerländerin  Monika Winzenick wechselte nach 7 Jahren Tätigkeit in Paderborn-Elsen nach Borgentreich. Mit Pastor Lütkefend hatte sie im Vorfeld von Anfang an ein offenes Miteinander gehabt.

 

12.  Mit dem Bau eines dritten Kinos setzte die Familie Dohmann auf eine Standortsicherung. Mit modernster Technik und großem Sitzkomfort wurde das Kino ausgestattet.

 

13.   Im September wurde zum 26sten Male das Stadtfest gefeiert. Der Kommersabend, der traditionell das Fest am Freitag einläutete, stand ganz im Zeichen des Treffens der Chöre und Gesangvereine. Am Samstag ging das Fest mit dem Familiennachmittag weiter und endete mit dem prächtigen Festumzug am Sonntag und noch geselligen Stunden in der Schützenhalle.

 

14.   Im neuen Glanz präsentiert sich die Agatha-Kapelle. Nach rund zweijähriger Innen- und Außenrenovierung – vieles davon in Eigenleistung durch Gemeinde- und Kirchenvorstandsmitglieder – ist die in den Jahren 1871 bis 72 errichtete Kapelle im neugotischen Stil nun ein echtes Schmuckstück. Das Ehepaar Anna und Josef Lenz hatte sich seit 26 Jahren ehrenamtlich um die Pflege der Lehmbergkapelle gekümmert und wurde mit Dank und Anerkennung von Pastor Lütkefend verabschiedet.

 

15.    Rekordverdächtig schnell verliefen die Arbeiten am Erweiterungsbau des Gemeindehauses der evangelischen Kirchengemeinde. Schon drei Wochen nach der Grundsteinlegung im September wehte bereits der Richtkranz über dem Dach.

 

16.    Die beiden biologischen Stationen im Kreis Höxter (Brakel und Borgentreich) wurden im Dezember mit den Unterschriften von Landrat Hubertus Backhaus und des Staatsekretärs im NRW-Umweltministerium in eine Landschaftsstation mit Sitz in Borgentreich durch einen entsprechenden Rahmenvertrag besiegelt. Mit 240 000,- € steht der Landschaftsstation ein fester Haushalt zur Verfügung.

 

17.    Groß war das Bedauern, als der Rat die Schließung der Musikschule zum 31.7.03 gegen 2 Stimmen beschloss. Die Verträge des Leiters Guido Theis und seiner Lehrkräfte wurden gekündigt. Die finanzielle Situation der Stadt und die zu erwartenden Einnahmeausfälle von insgesamt 1,2 Mill. Euro im Jahr 2003 machten diesen Schritt nötig. 

 

2003

1.    Der Haushaltsplan für das Jahr 2003 hatte ein Gesamtvolumen von 14,4 Mill. Euro. Der Verwaltungshaushalt mit knapp 10,8 Mill. Euro war ebenso ausgeglichen wie der Vermögensteil mit 3,6 Mill. Euro. Damit lag das Volumen im Verwaltungsetat mit rund 300 000 Euro unter dem Ansatz des Vorjahres. Es wurde mit einer Schlüsselzuweisung von 3,09 Mill. Euro gerechnet, 1,04 Mill. weniger als in 2002.

 

2.    Nach 45 Jahren Einsatz für den VfR zog der bisherige stellvertretende Vorsitzende Helmut Hillebrand sich vom direkten Vereinsleben zurück. 25 Jahre war er als Spieler des VfR erfolgreich. Helmut Hillebrand begann seine Fußballlaufbahn bis 1962 in Schüler- und Jugendmannschaften. Dann wurde er zum gefürchteten Torjäger in der ersten und zweiten Mannschaft, bis er als Spieler in der AH-Mannschaft von 1974 bis 1983 kämpfte.

 

3.    Die Nettoausgaben für die Betreuung und Versorgung der Asylbewerber betrugen im Jahr 2000  297.000,- €, in 2001  63.386,- € und in 2002  62.500,- €. Die Zahl der Asylbewerber ging von 59 in 2000 auf 30 Asylbewerber in 2002 zurück.

 

4.    Dorfklatsch, Promiauflauf und jede Menge Tanzeinlagen – so präsentierte sich in diesem Jahr der Karneval in Borgentreich. Rund 900 Jecken verfolgten genüsslich und ausgelassen, wie viele Borgentreicher durch den Kakao gezogen wurden.

 

5.    Für eine Verkleinerung des Rates von derzeit 32 Mandate auf zukünftig 26 Sitze sprach sich der Hauptausschuss für die nächste Legislaturperiode 2004 aus. Dadurch würden Kosten von insgesamt 48000 € eingespart. Nach Vorstellungen der CDU soll eine Reduzierung erreicht werden, indem Muddenhagen einem Bühner Wahlkreis zugeordnet wird, Natingen nach Borgholz geht und in Natzungen ein Bezirk wegfällt.

 

6.    Bereits zum 15. Mal fand die Frühlings-Gewerbeausstellung an und in der Schützenhalle statt. Zahlreiche Aussteller präsentierten bei kühlem Wetter ihre Produkte und Dienstleistungen.

 

7.    Im Mai stand der Aufstieg des VfR als Kreismeister in die Bezirksliga fest. Mit einem 8:0 gegen die Sportfreunde aus Calenberg verabschiedeten sich die Spieler um Trainer Peter Klare von der Kreisliga. Mit einem Planwagenumzug durch Borgentreich und gemütlichem Beisammensein wurde der Wiederaufstieg gebührend gefeiert.

 

8.    Bürgermeister Temme und sein Amtskollege Bernhard Klug aus Trendelburg unterzeichneten eine neue Vereinbarung zum Wasserlieferungsvertrag vom 28.6.1977. Hierbei geht es um den Neubau einer Trinkwasseraufbereitungsanlage. An den Baukosten von 935 000 € wird sich die Stadt mit 72% beteiligen.

 

9.    Das diesjährige Schützenfest stand unter der Regentschaft des charmanten Königspaares Martin und Claudia Geilhorn von der Bühner Straße. An allen drei Festtagen herrschte tolle Stimmung, und auch das Wetter zeigte sich von der sonnigen Seite. Das Jubelkönigspaar Ferdinand Kremper und Annegret Geilhorn hatten vor 25 Jahren regiert. Es reihte sich ebenso in den Festzug ein wie das 50-jährige Jubelkönigspaar Hubert Gocke und Rita Wichmann.

 

10.    Der Forstwart Heinrich Wiegard, der seit dem 1. Oktober 1977 bei der Stadt sich um das städtische Forstvermögen kümmerte, wurde im Juni in den Ruhestand verabschiedet.

 

11.    Das Land NRW und die EU stellen der Stadt für die Entwicklung des Gewerbegebietes Borgholz – Natzungen einen Investitionszuschuss in Höhe von 1.380.100,- € zur Verfügung. Dank dieser Hilfe wird die Attraktivität der Stadt für ansiedelnde Firmen wachsen.

 

12.   Aus Anlass der Wiedereröffnung des Freibades vor 50 Jahren fand ein Beachvolleyballturnier am Freibad statt.

 

13.    Mit einem Spatenstich für das neue Baugebiet „Am Burgfeld“ an der Bühner Straße ging die Stadt neue Wege beim Angebot von Grundstücken zu Wohnzwecken und spart dadurch eine Menge Geld. Die Stadt hat die Arbeiten zur Baulandentwicklung einschließlich der Erschließung und Finanzierung einem privaten Maßnahmeträger übertragen, der Vermarktungs-GmbH, deren Geschäftsführerin Marita Wenniges aus Borgentreich ist. Geplant sind ca. 100 Baugrundstücke, die in 4 Bauabschnitten erschlossen werden sollen.

 

14.   Im November konnte die evangelische Kirchengemeinde ihr neues Gemeindehaus feierlich einweihen. Mit der Inbetriebnahme konnte die Borgentreicher Pfarrerin Kristina Ziemsen ihrer Gemeinde einen wichtigen Herzenswunsch erfüllen. Die Baukosten von fast einer halben Million Euro machte der Kirchenkreis locker.

 

15.    Die Orgel in der katholischen Pfarrkirche St. Johann Baptist muss restauriert werden. Für den Ausbau der Orgel und den Transport für weitere Untersuchungen in einer Fachwerkstatt in Bautzen / Sachsen erhält die Kirche einen Zuschuss von 51.129,- € von der Stadt. Die Gesamtkosten der Renovierung sollen ca. 1,3 Millionen betragen. Einen Landeszuschuss von 40.000,- € wurde vom Minister Vesper bei einem Besuch in Borgentreich zugesagt.

  

2004

1.    Auch in diesem Jahr ist der Haushaltsplan wieder durch die Übernahme der Rücklage von 520 000,- € ausgeglichen. Das Gesamtvolumen beträgt 14,2 Mill., wobei hiervon 10,6 Mill. auf den Verwaltungshaushalt entfallen.

Die Stadt Borgentreich meldete zum 1.12.02 9796 Einwohner.

 

2.    Nach zweieinhalbjähriger Umbauphase wurde das Orgelmuseum wieder der Öffentlichkeit präsentiert. Zu dem regionalen Museum mit überregionaler Bedeutung kommen jährlich rund 4000 Besucher. Auf 600 m² werden dem Besucher rd. 70 Exponatgruppen sehr anschaulich dargestellt.

 

3.    Das „Lustige Börde-Theater“ zeigte im April in der Schützenhalle einen deftigen Bauernschwank mit dem Titel „Alles nur Theater“. Die Akteure des Theaters waren Monika Conze, Sophie Stamm, Karola Kornels, Ulla Stiens, Ralph Striewe, Georg Striewe, Jörg Schumacher und Ferdi Stamm. Einstudiert wurde das Stück von Birgit Conze.

 

4.    Der diesjährige Schützenkönig hieß Hermann Berlage. Als Königin erkor er seine Frau Waltraut. Hermann Berlage, der sich endlich einen Kindheitstraum erfüllen konnte, sorgte mit dem Hofstaat für gute Stimmung während der Schützenfesttage. Die Schützenbruderschaft Borgentreich ist mit etwa 800 Mitgliedern die größte im Warburger Land.

 

5.    Der VfR musste sich wieder aus der Bezirksliga verabschieden. Unter dem Bühner Trainer Peter Klare konnten sich die Borgentreicher wegen des großen Verletzungspechs nicht in der Bezirksliga halten und spielen nun in der Kreisliga. Nach Abgang des Trainers Klare wurde der Daseburger Stefan Müller als Trainer verpflichtet.

 

6.    Ein neues Gewerbe- und Industriegebiet mit einer Fläche von 10 ha soll westlich an der B 241 und südlich des bestehenden Gewerbegebietes Bahnhof Borgholz entstehen. Die Kosten belaufen sich auf 3,2 Mill. €, von denen 1,4 Mill. als Zuwendungen vom Land und der Europäischen Union kommen.

 

7.    Bei der Bürgermeisterwahl im September konnte der bisherige Bürgermeister Temme einen Stimmenzuwachs von 13,7% verbuchen und kam auf 85,3%. Zulegen konnte auch die CDU um 5,1% und kam auf 61,7%, die SPD verlor 5,9% und erreichte 30,3%. Die CWG erreichte 3,1%, die FDP kam auf 4,9%. Die CDU stellt 11 von 12 Ortsvorstehern.

 

8.    Das 28. Stadtfest stand am 2ten Septemberwochenende wieder im Mittelpunkt des Interesses. Besonders der farbenprächtige Festzug mit vielen Musikzügen, Königspaaren nebst Hofstaaten, Schulklassen und Vereinen aus dem Stadtgebiet zogen am Sonntag die Zuschauer in seinen Bann. 

 

2005

1.    Im Vermögensplan des Elektrizitätswerkes waren Finanzmittel für eine Ortsnetzverstärkung sowie für die Erneuerung von Schaltanlagen in Höhe von 38.500,- € vorgesehen. An den Gesamtkosten für eine neue Wasseraufbereitungsanlage der Stadt Trendelburg in Höhe von 710.000,- € beteiligt man sich anteilsmäßig mit 510.000,- €.  Das Gesamtvolumen des Wirtschaftsplanes sank in 2005 um 402.800 € auf 3.090.200 €

 

2.    Bei der Jahreshauptversammlung der KFD Borgentreich wurde ein neuer Vorstand gewählt. Zur neuen Vorsitzenden wurde Birgit Conze gewählt. Sie ist Nachfolgerin von Therese Ernst. Für die nicht mehr kandidierende Kassiererin Ursula Koch wurde Marlies Herbold gewählt. Gerti Bartoldus übernahm das Amt von Schriftführerin Elisabeth Evers.

 

3.    Wieder wurde der Korpus der Jesus-Figur am Wegekreuz, das sich an der Straße Lehmberg neben der Agatha-Kapelle befindet, beschädigt.  Das erste Kreuz neben der Lehmbergkapelle wurde im Jahre 1820 von Joseph Hillebrand gestiftet. Der in Steinmasse gegossene Körper des Gekreuzigten wurde bereits im Februar 2000 durch Abschlagen mehrerer Körperteile geschändet. Pastor Werner Lütkefend, der tags zuvor am 12. Februar seinen 50. Geburtstag in der Schützenhalle gefeiert hatte, setzte eine Belohnung von 300,- € für die Ergreifung der / des Täters aus. Zum Geburtstag von Pastor Lütkefend kamen die Gratulanten aus den Pfarrgemeinden St. Johann Baptist, St. Blasius, St. Michael, St. Johannes Nepomuk und St. Mauritius. Für die 3850 Katholiken ist Pastor Lütkefend in diesen Gemeinden in Glaubensfragen erster Ansprechpartner.

 

4.    Die Anzahl der Arbeitslosen in den Städten Warburg, Borgentreich und Willebadessen stieg im Februar um 155 auf 2071 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es 222 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote stieg auf 10,4%.

 

5.    Anlässlich der 725-Jahr-Feier der Stadt Borgentreich wurden Silbermünzen und Feingoldmünzen aufgelegt. Die Münze zeigt mit dem Orgelmuseum, der kath. Pfarrkirche sowie dem Balkenturm drei historisch bedeutsame Gebäude der Stadt.

 

6.    Wohl der letzte ausgeglichene Haushalt konnte in diesem Jahr verabschiedet werden. Mit einem Rückgriff in Höhe von 824.000,- €  wurde dies möglich. Nur noch ein Restbetrag von 196.000 € ist nun als Rücklage vorhanden. Der Verwaltungshaushalt hatte ein Volumen von 10.649.000 €, der Vermögenshaushalt belief sich auf 3.580.000 €. Erfreulich trotz dieser schlechten Perspektive war die Tatsache, dass die Gebühren und Steuern nicht erhöht wurden. Der Schuldenstand im unrentierlichen Bereich belief sich auf exakt 4.809.000 €, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 493 € entsprach.

 

7.    Anlässlich der 725-Jahr-Feier der Stadt Borgentreich wurde im März eine Fotoausstellung im Orgelmuseum eröffnet. Zuvor referierte der Historiker Dr. phil. Rudolf Muhs vor einer kleinen Zuhörerschar. Muhs ging in einem Rückblick auf die Borgentreicher Geschichte und deren Veränderungen an Hand von einigen Beispielen ein, wie z.B. die sprachliche Veränderung, die Änderungen in der Landwirtschaft, die Veränderungen im Glauben und die Gleichstellung der Frau in der heutigen Gesellschaft.

 

8.    Die über die Grenzen von Borgentreich bekannte größte erhaltene Springladenorgel mit seinen 3306 Pfeifen wurde im März von einem Fachbetrieb aus Bautzen demontiert, keine leichte Arbeit, denn die größte Pfeife ist über 5 m lang und hat ein Gewicht von über 3 Zentner. Der schlechte Zustand der Orgel machte es erforderlich, bei einer renommierten Orgelbaufirma die Orgel einzulagern und nach Bereitstellung des Geldes zu sanieren. 1,6 Mill. € wird die Sanierung voraussichtlich kosten.

 

9.    Das junge Königspaar Dirk Lücke und Eva Haferkamp mit ihrem 14 Paare umfassenden Hofstaat wurden anlässlich des diesjährigen Schützenfestes von vielen hundert Besuchern in den Straßen bejubelt.

 

10.   Der Vorplatz der Schützenhalle bekam eine neue Pflasterung. 800 Arbeitsstunden hat der Vorstand der St. Sebastian Schützenbruderschaft mit weiteren fleißigen und teilweise fachlich versierten Mitgliedern unentgeltlich geleistet.

 

11.   Der aus Altenbeken stammende Vikar Raphael Schlieps trat im Pastoralverbund Borgentreich seinen Dienst an. In Großeneder bezog er das renovierte Pfarrhaus.

 

12.   Anlässlich des Weltjugendtages in Köln vom 18. – 21. August wurden im Borgentreicher Pfarrverbund 100 bosnische und 45 litauische Jugendliche in Gastfamilien untergebracht. Ein vielseitiges und interessantes Programm wurde der Jugend geboten, bevor es nach Köln zu einem unvergesslichen Erlebnis mit dem deutschen Papst Benedikt XVI.  ging.

 

13.   Die 725-Jahr-Feier der Stadt Borgentreich fand im Rahmen des 29. Stadtfestes dieses Jahr vom 3. – 11. September statt. Mehrere Veranstaltungen fanden im Laufe des Jahres statt. Der Höhepunkt war jedoch der Festumzug bei spätsommerlichen Temperaturen durch die Straßen der Stadt. Unzählige angereiste Zuschauer konnten nicht nur die historischen Wagen wie z.B. den Borgholzer Spritzenwagen bestaunen, sondern auch gezogene Bollerwagen mit vielen Fuß- und Musikgruppen bewundern. Das Heeresmusikkorps aus Kassel bot ein anspruchsvolles Programm am 20. September in der Schützenhalle. Die Fahnenschwenker feierten zum 2.mal die Landesmeisterschaft in Borgentreich. Bei Einzelwettbewerben und im Synchronschwenken zeigten die Akteure ihr Können.

 

14.   Die geburtshilflich-gynäkologische Abteilung des Warburger Krankenhauses wurde Ende Oktober geschlossen. Auf Grund des hohen Aufwandes und der geringen Erträge der Hauptabteilung sind dem Haus jährlich Kosten in Höhe von mehr als 400.000 € entstanden, die eine Schließung der Gynäkologie erforderlich machten.

 

15.    Die Einwohnerzahl zum 31.6.05 betrug 9636 Personen. Der Schuldenstand zum 31.12.05 betrug 4,812 Millionen €. Daraus ergab sich eine Prokopfverschuldung von 499,45 €.