Chronik 2022

Das Jahr im Überblick:
  • Landtagswahl: CDU holt kreisweit bestes Ergebnis
  • Windkraft soll in der Bördestadt ausgebaut werden
  • Neuer Ortsmittelpunkt heißt "Platz der Kulturen"
  • Alte Zweifach-Sporthalle abgerissen - Neubau beginnt

Politik  &  Gesellschaft

 

Januar 2022

 

Stadtkämmerer Christof Derenthal legt für das Jahr 2022 einen Haushaltsplan mit rekordverdächtigem Investitionsvolumen von 13,3 Millionen Euro vor. Geplant sind unter anderem der Abriss und Neubau der Mehrzweckhalle im Schulzentrum, der Bau des ersten Jahrgangshauses für die Grundschule sowie diverse Baumaßnahmen in den Stadtteilen - unter anderem der Neubau eines zentralen Feuerwehrgerätehauses für die Löschgruppen Bühne, Manrode und Muddenhagen am Hohen Berg. Obwohl die Stadt auf Fördergelder von rund 6,8 Millionen Euro hofft, muss der Kämmerer zur Finanzierung die Rücklagen angreifen. Bei einem Gesamtvolumen von 19,93 Millionen Euro erwartet Derenthal eine Unterdeckung von 960.000 Euro. Trotz Differenzen im Detail stimmen alle Ratsfraktionen dem Haushalt zu.

 

In der Kernstadt werden die Bauplätze knapp. Im Baugebiet „Burgfeld“ existiert nur noch ein freies Grundstück. Deshalb soll in diesem Jahr der vierte Bauabschnitt mit weiteren 17 Bauplätzen erschlossen werden. Dafür gibt es allerdings schon jetzt 29 Bewerber. Das Quartier südlich der Bühner Straße mit insgesamt 88 Grundstücken und einer Gesamtfläche von 72.000 Quadratmetern ist im Jahr 2002 von der EVG Entwicklungs- und Vermarktungsgesellschaft in Eigenregie begonnen und zehn Jahr später von der Stadt übernommen worden. Seitdem sind in der neuen Siedlung 60 Einfamilienhäuser unterschiedlichster Baustile entstanden. Der Quadratmeterpreis im „Burgfeld“ liegt inklusive Erschließung heute bei knapp 56 Euro. Dieser vergleichsweise günstige Preis sowie die gute Infrastruktur machen die Orgelstadt zunehmend auch für auswärtige Bauinteressenten attraktiv.

 

Das Landgericht Paderborn verhängt gegen einen Bewohner der ZUE in der ehemaligen Desenberg-Kaserne die Unterbringung in der forensischen Psychiatrie. Der unter Wahnvorstellungen leidende 40 Jahre alte Mann aus Angola hatte auf einen zwei Jahre jüngeren Landsmann mit einem Schraubenzieher eingestochen und sein Opfer lebensgefährlich verletzt.

 

Februar 2022

Die Bogenstraße erwacht zu neuem Leben. Nach rund zweijähriger Bauzeit ist die Um- und Neugestaltung des ehemaligen Rewe-Marktes abgeschlossen. Nach mehrjährigem Leerstand erwerben der Borgentreicher Architekt Alexander Otto (Bild) und seine Frau Olga 2019 von der Stadt das Ensemble und investieren mehr als eine Million Euro in Teilabriss, Sanierung und Umbau. In dem Gebäudekomplex befinden sich jetzt sieben Wohnungen und drei Gewerbebetriebe.    Foto: Jürgen Vahle / Westfalen-Blatt

 

März 2022

 

Zur Förderung des Tourismus schließt sich die Orgelstadt der Internet-Plattform „AlpacaCamping“ an und verzichtet dafür auf den teuren Bau eines Wohnmobil-Stellplatzes mit Infrastruktur. Beim „AlpacaCamping“ stellen Privatleute auf ihren Grundstücken naturnahe Wohnmobil-Stellplätze zur Verfügung. Binnen weniger Wochen melden sich 24 Interessenten aus dem gesamten Stadtgebiet.

 

Ein „Band der Solidarität“ knüpfen Geflüchtete und Borgentreicher Bürger im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ zwischen der Unterkunft in der ehemaligen Desenberg-Kaserne und dem Ortseingangsschild. Über einen Kilometer erstreckt sich die Menschenkette mit bunten Wimpeln.  In englischer Sprache richtet Tahera Rezaee aus Afghanistan bewegende Worte für mehr Menschlichkeit an die Anwesenden: „Wir kämpfen gegen Rassismus. Wir müssen uns gegenseitig respektieren. Wir kämpfen für Menschenrechte.“

 

April 2022

 

Ein gleichberechtigtes Vorstandsteam führt künftig den Musikverein Borgentreich. Den scheidenden Vorsitzenden Heinrich Gabriel ersetzen gemeinsam Monika Riepen, Josefine Sökefeld, Oliver Geilhorn, Julia Herbold und Stefan Müller. 219 Mitglieder gehören dem Verein an. 59 Nachwuchsmusiker befinden sich in der Instrumentalausbildung.

 

Mai 2022

Landtagswahl: CDU holt Kreis-Rekord-Ergebnis

Zweitstimmen in Borgentreich
Zweitstimmen in Borgentreich

CDU und Grüne sind die großen Gewinner der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen. SPD, FDP und AfD verlieren teilweise massiv. Borgentreich liegt dabei voll im Landestrend – wobei die Christdemokraten in der Orgelstadt gegenüber 2017 sogar um 7,3 Prozentpunkte zulegen und mit insgesamt 58 Prozent der Stimmen das kreisweit beste Ergebnis einfahren. Matthias Goeken aus Bad Driburg verteidigt mit 52,7 Prozent souverän sein Direktmandat gegen die SPD-Herausforderin Nora Wieners (24,8 Prozent). Die Grünen steigern ihr Borgentreicher Ergebnis um 5,1 Punkte auf 8,5 Prozent der Stimmen. Mit nur noch 4,8 Prozent halbiert die FDP ihren Stimmenanteil von 2017. Die Sozialdemokraten kommen auf nur noch 18,5 Prozent, was einem Verlust von 7,4 Prozentpunkten entspricht. Die AfD schafft 5,2 Prozent.

Die Stimmen der Direktkandidaten im Kreis Höxter.                            Grafiken: Westfalen-Blatt
Die Stimmen der Direktkandidaten im Kreis Höxter. Grafiken: Westfalen-Blatt

 

Christoph Herbold übergibt nach 18 Jahren als Löschzugführer der Freiwilligen Feuerwehr im Rahmen der Generalversammlung sein Amt an Christopher Brandt. Der Löschzug der Kernstadt hat 140 Mitglieder, davon sind 54 im aktiven Dienst. Im vergangenen Jahr musste der Löschzug zu 31 Einsätzen ausrücken – 26 weniger als im Jahr 2020.

 

Juni 2022 

Die Regentschaft bleibt in der Familie: Coronabedingt amtieren Michael und Heike Bartoldus seit 2019 als Königspaar, bevor nach zweijähriger Schützenfestpause Michaels Schwager Joseph Gievers (39) die Königswürde der St. Sebastian-Schützenbruderschaft erringt und mit seiner Frau Beatrice (33) die Nachfolge antritt. Damit nicht genug. Auch das Jubelkönigspaar kommt aus der Familie. Vor 25 Jahren fuhren Anton und Gerti Bartoldus in der Königskutsche durch Borgentreich – dieses Mal begleiten sie die Kutsche mit ihrer Tochter als Königin im Cabrio. 

 

Die geplante neue Multifunktionshalle im Schulzentrum droht für den städtischen Haushalt ein schwerer Klotz zu werden. Noch bevor die alte Halle abgerissen ist, schießen die geschätzten Neubaukosten aufgrund gestiegener Preise im Baugewerbe in die Höhe. Hatte man für das Projekt ursprünglich etwa acht Millionen Euro kalkuliert, geht Kämmerer Christoph Derenthal schon jetzt von 9,5 Millionen aus. Am Ende wird vermutlich ein zweistelligen Millionenbetrag stehen. Trotzdem hält die Orgelstadt nach einem Ratsbeschluss an dem ehrgeizigen Vorhaben fest. Der Antrag der Grünen auf einen Kostendeckel findet keine Mehrheit.

 

Juli 2022 

Corona im Kreis Höxter und Borgentreich: Ein Ende der Pandemie ist nicht in Sicht

Corona bleibt auch 2022 ein Thema. Im März erreichen die Inzidenzen vorläufige Höschststände, flauen zur Jahresmitte wieder leicht ab, sind aber deutlich höher als im Sommer des vergangenen Jahres. Vielerorts kommt es bei Schützenfesten zu zahlreichen Infektionen. Der Krankheitsverlauf ist in den meisten Fällen ähnlich wie bei einer Grippe. Todesfälle werden seltener. 

 

September 2022 

 

13.191 Besucher zählt in dieser Saison (Juni bis September) das Borgentreicher Freibad. Im Vorjahr waren es nur 7.558. Der Tag mit der höchsten Besucherzahl ist der 19. Juli mit 553 Gästen, als das Thermometer mehr als 30 Grad anzeigt.

Das Hallenbad nutzen in diesem Jahr 12.797 Schwimmerinnen und Schwimmer.

 

Oktober 2022 

In Lichtenau und auf der Paderborner Hochfläche prägen sie bereits das Landschaftsbild - ähnlich könnte es bald rund um Borgentreich aussehen. Landesplanerische Vorgaben verpflichten den Rat zur  Ausweisung größerer Windkraftflächen. Das NRW-Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz sieht in Borgentreich und seinen Ortschaften Potenzial für bis zu 100 zusätzliche Windkraftanlagen. Das entspricht 21 Prozent des gesamten Stadtgebiets. Nach Ansicht der Planer haben landesweit nur acht andere Kommunen - alle liegen im Hochstift Paderborn oder im Sauerland - ein ähnlich großes Potenzial. Im Rheinland, im Bergischen Land oder im Münsterland scheint der Wind schwächer zu pusten... Die derzeitige Regelung sieht einen Mindestabstand von einem Kilometer zwischen Windrad und Ortsinnenlage vor. Allerdings plant die Landesregierung eine weitere Reduzierung dieses Mindestabstands.

 

Abbruchfirma macht die Zweifach-Sporthalle platt

Nach wenigen Tagen stehen von der alten Halle nur noch Fragmente. Foto: Hubertus Hartmann
Nach wenigen Tagen stehen von der alten Halle nur noch Fragmente. Foto: Hubertus Hartmann

42 Jahre nach ihrer Eröffnung macht der Abrissbagger die Zweifach-Sporthalle im Schulzentrum dem Erdboden gleich. Die Sanierung wäre für die Stadt teurer als ein Neubau. Direkt nach dem Abriss beginnt der Bau einer neuen 50 x 55 Meter großen Multifunktionshalle beginnen. Sie soll im Sommer 2024 fertig sein. Die Kosten belaufen sich nach bisheriger Kalkulation auf rund 9,6 Millionen Euro. 4,8 Millionen erwartet die Verwaltung an Fördermitteln.

 

Eine "Pinkel-Posse" bringt Borgentreich in die Schlagzeilen. Die "Bouletten" der BSG fordern in einem Bürgerantrag den Bau einer Toilette auf dem neuen Mehrgenerationen-Platz für Spielplatz-Besucher und Boulespieler. "Wohin, wenn man(n), Frau oder Kind mal muss?", heißt es in dem von 18 Personen unterzeichneten Antrag. "Verschämt in eine Ecke an der Hecke oder hinter das Boule-Häuschen?" Weil der Thema der fehlenden Toiletten auf Spiel- und insbesondere Mehrgenerationen-Plätzen ein grundsätzliches Problem ist, erreichen die "Bouletten" breite mediale Aufmerksamkeiten. Auch der WDR bringt einen Filmbeitrag in der OWL-Lokalzeit. Erfolg hat ihr Antrag allerdings nicht. "Zu teuer", meinen die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Soziales und Demographie und lehnen das Ansinnen aus Kostengründen einstimmig ab. Und die Frage nach der Lösung für dringende menschliche Bedürfnisse bleibt weiter unbeantwortet...

 

"Platz der Kulturen" ist der neue Ortsmittelpunkt

Von der Abbruchbrache zum Schmuckstück. Zehn Jahre nach dem Erwerb des Grundstücks durch die Stadt Borgentreich wird im Herzen der Orgelstadt der neue „Platz der Kulturen“ eröffnet. Auf der nur 290 Quadratmeter großen Fläche stand einst das 1806 erbaute „Haus Rose“, ein für die Warburger Börde typisches Ackerbürgerhaus in Langdeelen-Architektur. Bei Renovierungsarbeiten stürzt es 2011 ein. Mit Beteiligung der Bürger reifen schließlich die Pläne für die Gestaltung des Areals durch die Warburger Architekten Lothar Belz. Die Baukosten von rund 150.000 Euro werden komplett vom Bund und Land übernommen. Ruhebänke, ein Kinderspielgerät, ein aus Regenwasser gespeister Bachlauf und neun stilisierte Orgelpfeifen prägen den neuen Ortsmittelpunkt zwischen Sparkasse und Volksbank. Eine Informationstafel verweist auf die geschichtlichen Hintergründe. „Hier ist eine Begegnungsstätte entstanden, die sicherlich zur Steigerung der Attraktivität unseres Ortskerns in Nachbarschaft zur Kirche und dem Orgelmuseum beiträgt“, betont Ortsvorsteher Werner Dürdoth bei der Eröffnung. 

Mit zahlreichen Bürgern eröffnen Ortsvorsteher Werner Dürdoth, Architekt Lothar Belz und Bürgermeister Nicolas Aisch (vorne von links) den "Platz der Kulturen".         Foto: Jürgen Vahle Westfalen-Blatt
Mit zahlreichen Bürgern eröffnen Ortsvorsteher Werner Dürdoth, Architekt Lothar Belz und Bürgermeister Nicolas Aisch (vorne von links) den "Platz der Kulturen". Foto: Jürgen Vahle Westfalen-Blatt

 

November 2022 

Jörg Striewe ist neuer Chef der St.-Sebastian-Schützen

Neue und scheidende Vorstandsmitglieder (von links): Jörg Striewe, Maria Müller, Erich Bannenberg, Christoph Riepe.
Neue und scheidende Vorstandsmitglieder (von links): Jörg Striewe, Maria Müller, Erich Bannenberg, Christoph Riepe.

Neue Gesichter im Vorstand der St.-Sebastian-Schützenbruderschaft. Bei einer außerordentlichen Generalversammlung löst Jörg Striewe als neuer Brudermeister Maria Müller an der Vereinsspitze ab. Nach achtjähriger Tätigkeit als Schützenchefin stellt sie sich nicht wieder zur Wahl. Sie ist die erste Brudermeisterin in der 500-jährigen Geschichte der Bruderschaft. Nach 14-jähriger Tätigkeit als Rendant scheidet auch Erich Bannenberg aus dem Führungsgremium aus. Zu seinem Nachfolger wählt die Versammlung Christoph Riepe. 

 

Ein Orgelstadt-Rundgang für Einheimische und Besucher 

Der "Historische Stadtrundgang" mit seinen verschiedenen Anlaufpunkten.
Der "Historische Stadtrundgang" mit seinen verschiedenen Anlaufpunkten.

"Historischer Stadtrundgang" nennt sich ein neues Angebot für Einheimische und Besucher. Entstanden ist es auf Initiative der SPD. Ein QR-Code führt Spaziergänger zu markanten und interessanten Orten und Plätzen der Orgelstadt. Wobei die Bezeichnung "historisch" nicht ganz treffend ist. Denn Anlaufpunkte sind zum Beispiel auch das Schulzentrum, der Mehrgenerationenspielplatz oder der "Platz der Kulturen". Start- und Zielpunkt des neuen Rundwegs ist die Schützenhalle. Von dort geht es zum Ehrenmal auf dem Lehmberg, zur Apolonia-Kapelle, dem Felsenkeller und der Wallanlage, am der Schützenteich vorbei zum Balkenturm und weiter entlang der alten Stadtbefestigung zum Orgelmuseum, der katholische Kirche, zum Steinernen Haus, Freibad, Biotop, Lourdesgrotte sowie durch den Judenhagen zur evangelische Kirche und Schützenhalle als Abschluss.

 

 

Dezember 2022 

 

Heilig-Geist-Brüder haben einen neuen Dechanten

Die Heilig-Geist-Bruderschaft hat einen neuen Vorsitzenden. Manfred Wegge übergibt das Amt des Dechanten nach sechs Jahren an Alfred Brilon. Vor seiner Wahl zum Vorsitzenden war Wegge bereits neu Jahre stellvertretender Vorsitzender. Dem Vorstand der Bruderschaft gehören neben Brilon noch Franz Kremper als dessen Stellvertreter sowie Norbert Fricke als Schriftführer an.

Als um 1374 die Pest in Deutschland wütete, sind nach mündlicher Überlieferung in Borgentreich die „Brüder des Heiligen Geistes“ zusammengetreten, um für die Beerdigung der Toten und die Verpflegung der Armen zu sorgen. Sie betrieben zudem ein Siechenhaus. Die offiziell 1430 gegründete „Heilig-Geist-Bruderschaft“ existiert in der Orgelstadt noch heute.  „Die 24 katholischen, ehrenhaften Bürger der Stadt werden auf Lebenszeit berufen und diese Berufung wird an die Söhne und Schwiegersöhne weitervererbt“, heißt es auf der Homepage des Pastoralverbunds Borgentreicher Land. Wenn es keinen Erbfolger gibt, können mittlerweile auch andere Mitglieder berufen werden. Voraussetzung ist allerdings, dass sie der Katholischen Kirche angehören und in Borgentreich wohnen.

Die Bruderschaft trifft sich traditionell am 1. Adventssonntag und spendet aus eigenen Mitteln für aktuelle Anlässe. 

 

Vor dem Jahresende bringt Kämmer Christoph Derenthal den Haushaltsentwurf 2023 ein. Die voraussichtlichen Einnahmen belaufen sich auf 19,9 Millionen Euro, die Ausgaben auf 21,8 Millionen - ein Defizit von 1,25 Millionen Euro. Die städtischen Schulden steigen durch die bekannten Baumaßnahmen von 13,6 auf 26,3 Millionen Euro. 

 

Eine wenig erfreuliche Nachricht präsentiert die Orgelstadt ihren Bürgern kurz vor Weihnachten: Der Rat beschließt für das kommende Jahr eine Erhöhung des Trinkwasserpreises um 32 Prozent von 1,90 auf 2,51 Euro. Für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt bedeutet das eine Mehrbelastung von 113 Euro. Kleiner Trost: Grundgebühr und Abwassergebühren werden nicht erhöht.

 

Statistik

 

 

 

 

Schulden

31.12.2020

31.12.2021

31.12.2022

insgesamt

13.058.894,83 €

 12.148.428,29 €

 13.627.188,43 €

Insgesamt pro Kopf

1.536,16 €

 1.433,78 €

 1.585,29 €

Orgelstadt Borgentreich

774.128,04 €

 1.373.927,79 €

3.585.611,88 €

Orgelstadt Borgentreich pro Kopf

91,06 €

 162,15 €

 417,13 €

Kommunalunternehmen ohne Abwasser

791.122,47 €

 

 

Kommunalunternehmen ohne Abwasser pro Kopf

93,06 €

 

 

Gesamt unrentierlich

1.565.250,51 €

 1.373.927,79 €

 3.585.611,88 €

Gesamt unrentierlich pro Kopf

184,13 €

 162,15 €

 417,13 €

Abwasser

7.636.239,29 €

 7.083.794,48 €

 6.518.183,54 €

Abwasser pro Kopf

898,28 €

 836,04 €

 758,28 €

Stadtwerke Borgentreich

3.857.405,03 €

 3.690.706,02 €

 3.523.393,01 €

Stadtwerke Borgentreich pro Kopf

453,76 €

 435,58 €

 409,89 €

Einwohnerzahl

8.501

8.473

8.596

 

Stand IT.NRW 31.12.2020

Stand IT.NRW 30.06.2021

 Stand IT.NRW 30.06.2022

 

Namen & Nachrichten

 

Nur noch zwei neue Messdienerinnen in der Pfarrgemeinde

Bei der Amtseinführung von Ronja (rechts) und Johanne (zweite von rechts) im Bild (von links) die Messdienerleiterinnen Annalena Riepen und Lea Wiedemeyer sowie Pastor Werner Lütkefend.
Bei der Amtseinführung von Ronja (rechts) und Johanne (zweite von rechts) im Bild (von links) die Messdienerleiterinnen Annalena Riepen und Lea Wiedemeyer sowie Pastor Werner Lütkefend.

Immer weniger Mädchen und Jungen interessieren sich für den Altardienst in der katholischen Kirche. Mit Ronja Stratenschulte und Johanne Atteln werden in diesem Jahr noch ganze zwei Neulinge in die Messdiener-Gemeinschaft der Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist aufgenommen. Der Messdienermangel geht einher mit der rückläufigen Zahl der Kommunionkinder. In den 1980er oder -90er Jahren empfingen in der Orgelstadt stets mehr als 20 Jungen und Mädchen das Sakrament der 1. Heiligen Kommunion. Die meisten, damals überwiegend Jungen, wurden auch Messdiener und begannen als Flambeaux-Träger ihren Altardienst. In guten Zeiten hatte Borgentreich 60 Messdiener, aktuell sind es gut 20. Am Weißen Sonntag des Jahres 2022 gibt es lediglich noch sieben Kommunionkinder in der Orgelstadt, zwei Jungen und sieben Mädchen. Nur zwei von ihnen werden Messdienerin. 

 

Ehrenamtspreis für Multitalent, Rentner und den Chronisten

Bei der Verleihung des Ehrenamtspreises von links: Ortsvorsteher Werner Dürdoth, die Preisträger Uwe Kohlbrock und Hubertus Hartmann sowie Bürgermeister Nicolas Aisch.        Foto: Franz-Josef Wegener
Bei der Verleihung des Ehrenamtspreises von links: Ortsvorsteher Werner Dürdoth, die Preisträger Uwe Kohlbrock und Hubertus Hartmann sowie Bürgermeister Nicolas Aisch. Foto: Franz-Josef Wegener

Den Ehrenamtspreis 2022 der Stadt Borgentreich erhält der 58-jährige Rettungsassistent Uwe Kohlbrock. „In den zurückliegenden 30 Jahren hat Herr Kohlbrock in den verschiedensten Funktionen zum Erhalt und zur Gestaltung seiner Heimatgemeinde beigetragen“, sagt Bürgermeister Nicolas Aisch in seiner Laudatio. Kohlbrock engagiert sich schon in jungen Jahren als Messdiener, wird später Lektor, wirkt viele Jahre als Schriftführer in der St. Sebastian-Schützenbruderschaft, beweist schauspielerisches Talent beim Lustigen Bördetheater und Humor als Präsident beim Karneval der Vereine. Er absolviert einen Lehrgang zur Pflege von Streuobstwiesen und kümmert sich um die Obstbäume im Liebestal. Aktuell erforscht Kohlbrock Geschichte und Schicksal jüdischer Mitbürger und möchte, dass auch in der Orgelstadt die inzwischen bundesweit bekannten Stolpersteine gesetzt werden.

Mit dem zweiten Platz zeichnet die Stadt Hubertus Hartmann (68) aus. Der Autor dieses Blogs hat 2017 das Amt des Ortschronisten übernommen, zurückliegende Jahre aufgearbeitet, für die „Übersetzung“ der kompletten Chronik seit 1800 gesorgt, sämtliche Aufzeichnungen ins Internet gestellt und zusätzlich als Buch herausgegeben. „Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass nicht nur die aktuellen Ereignisse und Geschehnisse online festgehalten werden, sondern auch die zurückliegende Geschichte für jedermann nachlesbar geworden ist“, so der Bürgermeister in seiner Laudatio.

Der dritte Ehrenamtspreis geht an eine Rentnergruppe aus Borgholz für den Wiederaufbau des durch eine umgestürzte Linde zerstörten Bildstocks mit Wegkreuz am Ortseingang von Borgholz. Ältester Aktiver dabei ist der 87-jährige Otto Klabes.